Technik

Acht statt neun Pluto kein Planet mehr

Das Sonnensystem hat künftig nur noch acht statt neun Planeten. Bei ihrem Treffen in Prag entzog die Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union (IAU) Pluto den Planetenstatus.

Pluto gilt in Zukunft als Zwergplanet. Der Beschluss ist die Folge der ersten wissenschaftlichen Definition des Begriffs Planet, die von der IAU-Generalversammlung verabschiedet wurde. Die acht Planeten sind demnach Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Neben diesen Planeten gibt es künftig nur noch zwei Klassen von Himmelsobjekten, die die Sonne umkreisen: Zwergplaneten wie Pluto und Kleinkörper, unter denen Asteroiden, Kometen und andere kleine Objekte zusammengefasst werden.

Das Plenum der IAU-Vollversammlung hatte die Planetendefinition bis zum Schluss intensiv debattiert und immer wieder abgewandelt. Planeten unseres Sonnensystems sind dem verabschiedeten Text zufolge nun Himmelskörper, die (1) die Sonne umkreisen, (2) genug Masse haben, damit ihre eigene Schwerkraft sie zu annähernd kugelförmiger Gestalt zusammenpresst, und (3) ihre kosmische Nachbarschaft von anderen Objekten freigeräumt haben. Letzteres trifft auf Pluto nicht zu, der sich im so genannten Kuiper-Gürtel mit zahlreichen anderen Himmelskörpern bewegt. Pluto soll daher künftig ein Zwergplanet sein.

Zu der voraussichtlich rasch wachsenden Gruppe der Zwergplaneten gehören auch Ceres aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter sowie das Objekt 2003 UB313 jenseits der Plutobahn, das von seinen Entdeckern vorläufig Xena getauft worden war. Plutos Begleiter Charon bleibt dagegen der Planetenstatus verwehrt.

Eine exakte Definition des Begriffs Planet war notwendig geworden, weil durch die immer bessere Beobachtungstechnik die Zahl von Entdeckungen in den Außenbezirken des Sonnensystems beständig steigt. In der jüngeren Vergangenheit hatten bereits mehrere Forschergruppen die Entdeckung eines "zehnten Planeten" für sich reklamiert. Die offizielle Benennung und Einteilung der Himmelsobjekte behält sich jedoch die 1919 gegründete IAU als Weltverband der Astronomen vor.

Quelle: ntv.de

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