In den USA ist die bislang härteste Haftstrafe im Prozess gegen einen Ring professioneller Raubkopierer verhängt worden. Die 52-jährige Lisa Chen wurde zu neun Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von elf Millionen Dollar verurteilt. Das berichtet die australische Tageszeitung "The Sun-Herald".

Der Staatsanwalt Jonathan Fairtlough zeigte sich zufrieden: "Ich freue mich, dass so ein hoher Gewinnausfall angemessen geahndet wurde." Frau Chen wurde schuldig gesprochen, gefälschte Microsoft-Produkte im Wert von annähernd 98 Million Dollar in die USA gebracht zu haben. Die in Taiwan produzierten Imitationen von Windows XP, Windows 2000 NT und Microsoft Office 2000 Pro und Symantec-Programmen waren zusammen mit Handbüchern, Lizenzvereinbarungen und anderem Material angeboten worden.

Die Verurteilte war im November 2001 zusammen mit vier weiteren Personen verhaftet worden. Ihr wird eine führende Rolle in dem internationalen Produktfälscherring, beim Geldtransfer und der Lagerung der Produkte nachgesagt, auch wenn sie nicht der Kopf der Bande sein soll.