Galaxy-Geräte nicht sicher? Samsung: Es gibt keine Hintertür
17.03.2014, 10:42 Uhr
Auch das Galaxy S4 soll eine Schwachstelle haben, die theoretisch als Hintertür ausgenutzt werden kann.
(Foto: kwe)
Nachdem ein Entwickler berichtete, Samsungs Galaxy-Geräte hätten eine Hintertür, gibt das Unternehmen eine Stellungnahme heraus. Es gäbe keine Backdoor, der Autor des Berichts habe etwas nicht richtig verstanden, heißt es darin.
Sicherheit ist ein starkes Verkaufsargument und kein Smartphone-Hersteller kann es sich leisten, dass seine Geräte als unsicher gelten. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Samsung auf die Vorwürfe eines Entwicklers außergewöhnlich schnell geantwortet hat.
Paul Kocialkowski von Replicant, einem unabhängigen Android-System im Rahmen der Free Software Foundation (FSF), will in zahlreichen Tablets und Smartphones aus Samsungs Galaxy-Serie eine gefährliche Sicherheitslücke entdeckt haben. Sie soll sich wie eine sogenannte Backdoor verhalten und es Dritten ermöglichen, über eine Funkverbindung Dateien zu lesen, zu schreiben und zu löschen. Die Hintertür befinde sich nicht im eigentlichen Betriebssystem, sondern in der eigenständigen Software des Modems. Daher seien Tablets ohne Mobilfunk-Modul nicht betroffen.
Samsung schreibt dazu in einer Presseerklärung: "Wir nehmen die Sicherheit unserer Produkte äußerst ernst. Wir haben die Behauptungen nachgeprüft und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es kein Sicherheitsrisiko gibt." Die Vorwürfe des Entwicklers basierten auf einem falschen Verständnis der Software, die für die Kommunikation zwischen Modem und Hauptprozessor zuständig sei.
Experte sieht nur eine theoretische Gefahr
Weitgehend dieser Ansicht ist auch der Sicherheitsexperte Dan Rosenberg. Für ihn resultiert die beschriebene Lücke eher aus einer ungeschickten Programmierung, von der neben der von Kocialkowski veröffentlichten Liste auch das Galaxy S4 und das Galaxy Note 3 betroffen seien. Dies eine Backdoor zu nennen, sei zu weit hergeholt, sagte er "Ars Technica". Theoretisch sei es Angreifern allerdings möglich, Daten auf einem Galaxy-Gerät auszulesen, wenn es ihnen gelänge, in der Software eines Modem-Prozessors beliebigen Code auszuführen. Dabei handle es sich aber um ein sehr großes "Wenn".
Doch auch Kocialkowski sieht sich zum Teil von Rosenberg bestätigt, indem der Sicherheitsexperte wenigstens die theoretische Möglichkeit sieht, über das Modem Daten abzugreifen. Für den Entwickler existiert bei Galaxy-Geräten nach wie vor eine Hintertür in der Schnittstelle zwischen Modem- und Haupt-Prozessor. Da gäbe es nichts falsch zu verstehen, schreibt er in seiner Antwort auf Samsungs Pressemitteilung.
Quelle: ntv.de, kwe