Technik

Streit unter Datensammlern Skyhook verklagt Google

Google bekommt schon wieder Ärger. Diesmal wird es von einer Firma verklagt, die behauptet, der Internet-Konzern dränge sie unfair aus dem Geschäft mit WiFi-Lokalisierungen.

Google hat bei seinen Kamerafahrten für Street View auch WiFi-Netze gescannt - und dafür viel Ärger bekommen.

Google hat bei seinen Kamerafahrten für Street View auch WiFi-Netze gescannt - und dafür viel Ärger bekommen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Es ist noch gar nicht so lange her, da regte sich die halbe Welt ganz schrecklich darüber auf, dass Googles Street-View-Autos bei Kamerafahrten für den Kartendienst auch WLAN-Netze scannten. Damals entstand der Eindruck, Google habe die Positionsbestimmung über Funknetze erfunden und niemand sonst auf der Welt würde so etwas "böses" tun.

Der Eindruck täuscht. Google ist ganz sicher nicht das einzige Unternehmen, das Informationen über WLAN-Netze sammelt und verwertet - es gibt nur noch sehr wenige Konkurrenten. Ein Ortungs-David stellt sich jetzt aber dem Internet-Goliath entgegen. Wie das Online-Magazin Gigaom berichtet, zieht das Bostoner Unternehmen Skyhook Wireless gegen Google vor Gericht. Der kalifornische Konzern drängt den kleinen Konkurrenten angeblich mit unfairen Mitteln aus dem Geschäft.

Speziell geht es in der Klage um Motorola. Google soll den Hersteller von Android-Smartphones mit Zuckerbrot und Peitsche dazu gedrängt haben, die Skyhook-Ortungs-Software von seinen Geräten zu werfen. Skyhook sagt, es habe durch die Auflösung der lukrativen Motorola-Verträge einen Millionen-Verlust hinnehmen müssen. "Android mag zwar offen sein, die Plattform ist es deswegen noch lange nicht", sagt Skyhook-CEO Ted Morgan bitter.

Metergenaue Positionsbestimmung

Auch für Skyhook fahren Autos durch die Straßen und registrieren Funknetze. Genauer gesagt die sogenannten MAC-Adressen der Router. Diese "Hausnummern" der Geräte werden zusammen mit GPS-Daten aus der Satelliten-Ortung gespeichert. Smartphones können so auch ohne GPS ihre Position bestimmen, indem sie die MAC-Adressen der Umgebung erfassen. In Städten funktioniert dies wegen der zahlreichen WLAN-Netze gewöhnlich mit nur wenigen Metern Abweichung - besser und stabiler als direkt über GPS.

Skyhook betreibt das Ortungsgeschäft angeblich schon sehr lange und wirft Google außerdem vor, mit seinem Ortungsdienst vier Skyhook-Patente zu verletzen.

Google ist nicht der einzige Großkonzern, der Skyhook Kummer bereitet. Vor einigen Monaten schockte Vertragspartner Apple mit der Ankündigung, man werde künftig eigene Ortungstechnologie in seinen Geräten einsetzen.

Quelle: ntv.de, kwe

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