Hänsel & Gretel Software sucht nach Fotos vermisster Kinder
05.06.2001, 16:08 UhrBilder vermisster Kinder im Internet – mit einer speziellen Software sollen sie aufgespürt werden. Mehr als zwei Milliarden Websites werden künftig auf diese Weise durchkämmt.
Die Bilderkennungs- und Analysesoftware soll auf rund 1.000 Rechnern laufen. Die Kinderschutz-Stiftung "Hänsel & Gretel" will so nach Kindern suchen, die seit mindestens einem Jahr vermisst werden. Ein entsprechendes Kooperationsprojekt mit der Kasseler Softwarefirma Cobion wird unter anderem von der Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler und der Boxweltmeisterin Regina Halmich unterstützt.
Vorraussetzung für einen Erfolg bei der Suche nach vorerst neun Kindern ist, dass sich die Bilder der Gesuchten auf einer Internetseiten befinden. Die Suchmaschinen können nach Angaben der Softwarefirma rund 50 Millionen Internetbilder im Monat auf mögliche Übereinstimmungen abgleichen. Eine Suche im Kinderpornografiebereich sei allerdings nicht möglich, hieß es.
Nach Angaben von "Hänsel & Gretel"-Geschäftsführer Jerome Braun wird in Deutschland derzeit nach rund 1.000 langzeitvermissten Kindern gesucht. Die 1997 gegründete Stiftung "Hänsel & Gretel - Hilfe und Geborgenheit für missbrauchte Kinder" engagiert sich unter anderem auch für die Einrichtung von kindergerechten Video-Vernehmungszimmern bei der Polizei.
Quelle: ntv.de