Technik

Musik aus dem Internet Spotify streamt in Deutschland

Die Spotify-Gründer Daniel Ek und Martin Lorentzon.

Die Spotify-Gründer Daniel Ek und Martin Lorentzon.

Das Internet hat die Musikbranche auf den Kopf gestellt. Unter dem Druck verbreiteter Urheberrechtsverletzungen sind neue Geschäftsmodelle entstanden. Nach langem Zögern kommt nun der schwedische Dienst Spotify nach Deutschland.

Der Start des schwedischen Internet-Dienstes Spotify setzt neue Akzente für das Geschäft mit digitaler Musik in Deutschland. Ab 13. März ist das bereits in zwölf anderen Ländern verfügbare Angebot mit 16 Millionen Titeln für das sogenannte Streaming (Online-Direktübertragung) auch für deutsche Nutzer verfügbar. Deutschland sei der drittgrößte Musikmarkt der Welt, sagt Firmengründer Daniel Ek. "Wir denken, das ist ein perfekter Standort für Spotify." Der Dienst hat nach eigenen Angaben mehr als drei Millionen zahlende Nutzer.

Offene Lizenzfragen hatten den Start von Spotify in Deutschland bislang verzögert. "Es gab erhebliche Hürden für den Eintritt auf den deutschen Markt", sagt Ek. "Aber jetzt sind wir in einer guten Position." Für die Plattenfirmen sei Spotify bereits die zweitgrößte Einnahmequelle beim Geschäft mit digitaler Musik in Europa. Seit dem Start im Oktober 2008 habe Spotify der Musikindustrie rund 200 Millionen Euro an Lizenzgebühren überwiesen. Dies komme den Plattenfirmen ebenso zugute wie Komponisten und Künstlern.

Die Spotify-Nutzer können frei wählen, welche Musik sie hören wollen. Die Daten werden über das Internet übertragen, ohne dass wie bei Download-Diensten eine Speicherung vorgesehen ist. Dies wird als "Streaming" bezeichnet, eine Form des Musikhörens, die zunehmend Anklang findet. Die Verwertungsgesellschaft Gema und der IT-Fachverband Bitkom haben im Dezember vergangenen Jahres mit einer Gebührenordnung einheitliche lizenzrechtliche Grundlagen für Streaming-Dienste in Deutschland geschaffen. Zu diesen gehören unter anderem auch Dienste wie Napster, Simfy und Aupeo.

Spotify bietet in Deutschland drei Nutzungsmodelle an. Das Musikhören am stationären Computer mit Werbeeinblendungen ist kostenlos. Für monatlich 4,99 Euro kann man die Werbung ausblenden. Die volle Nutzung auch mit mobilen Geräten wie Smartphones sowie eine höhere Übertragungsqualität (320 Kilobit pro Sekunde statt 160) kostet 9,99 Euro im Monat.

Quelle: ntv.de, dpa

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