Hohe Handyrechnungen Strafen für aggressive Werbung
20.01.2005, 14:40 UhrFür penetrante Kaufappelle und Gewalt- oder Erotikangebote für Handys, die sich gezielt an Kinder und Jugendliche richten, forderte das Deutsche Kinderhilfswerk die Einführung von Bußgeldern.
Angesichts zunehmender Verschuldung von Kindern und Jugendlichen durch Handyrechnungen muss dem Hilfswerk zufolge zudem eine konsequentere Medienerziehung in Kindergärten und Grundschulen stattfinden. Kinder müssten schon früh lernen, dass die Nutzung von Mobiltelefonen oder Internet teuer werden könne.
Werbung für Erotik-Logos auf Handy-Displays oder ausgefallene Klingeltöne nutze die Neugier und Unerfahrenheit von Kindern und Jugendlichen bewusst aus, kritisierte Dirk Höschen, Medienreferent des Kinderhilfswerks. "Es gibt Eltern, die für die Handys ihrer Kinder plötzlich Rechnungen von 3000 Euro bekommen", sagte er. Die immer weiter reichenden Funktionen und Speicherkapazitäten der Mobiltelefone verstärkten diesen Negativ-Trend. Nach Schätzungen hat bereits ein Drittel der Kinder unter acht Jahren ein Handy, bei Jugendlichen sind es bereits 60 Prozent.
Die Medienerziehung von Kindern sollte nicht länger dem Zufall oder dem persönlichen Engagement von Pädagogen überlassen werden, betonte Thomas Krüger, Präsident des Kinderhilfswerks. Für das Lehramtsstudium forderte er deshalb einen verbindlichen Leistungsnachweis im Bereich Medienpädagogik.
Quelle: ntv.de