Technik

Digitale Revolution Trends bei der Photokina

Die digitale Revolution der Fotografie macht nicht bei den Kameras halt, von denen die großen internationalen Hersteller bei der Photokina in Köln zahlreiche neue Modelle präsentieren. Auch bei der Bearbeitung herkömmlicher Filme hält die Digitaltechnik Einzug. Zugleich erreicht die Qualität immer höhere Dimensionen: Neue Profikameras bieten mehr als zehn Millionen Pixel (Bildpunkte) und nähern sich damit weiter der Auflösung von Kleinbildfilmen.

"In zehn Jahren wird es zumindest in den Industrieländern kein einziges Foto mehr geben, das nicht digital bearbeitet ist", sagt Ralf Büscher von Agfa voraus. Schon heute bieten Agfa und Kodak Laborsysteme an, in denen auch die Bilder vom herkömmlichen Negativ vor dem Druck in Fotoqualität elektronisch verbessert werden können: Über- oder Unterbelichtung, Farbstiche oder Kratzer im Negativ werden automatisch korrigiert.

Ausdrucke in Laborqualität auf Fotopapier

Die Laborsysteme zur Selbstbedienung am Kundenterminal oder als Profiversion zur Bedienung durch den Fachmann ermöglichen neben dem Ausdruck bis in Postergröße auch Filme schnell einzuscannen und CD-Rom zu brennen. Für den Digitalfotografen bietet die Industrie relativ preisgünstige Ausdrucke in Laborqualität auf Fotopapier. Eingeliefert werden können die Bilder auf praktisch jedem Medium: Speicherchip, CD-Rom oder per Internet. "Wer will schon mit dem Laptop zum Geburtstag gehen, um die Familienbilder zu zeigen, oder mehr als 60 Bilder zu Hause ausdrucken", meint Gerd Böhm von Kodak.

Auch neue Analogkameras für herkömmliche Filme zeigen Hersteller auf der Photokina, beispielsweise die Leica R 9. Der Schwerpunkt liegt aber bei immer raffinierteren Digitalkameras. Je nach Einsatzzweck liegt die Auflösung in der auf Fotoamateure zielenden Preisklasse zwischen zwei und etwa fünf Millionen Pixel, was auf jeden Fall gute Drucke bis zur Größe DIN A 4 ermöglicht. So kostet die neue Digital Ixus von Canon mit 3,2 Megapixel und Zweifach-Zoom (35 bis 70 Millimeter Kleinbildbrennweite) 599 Euro, die Sony DSC-U20 mit zwei Megapixel und fester 33-Millimeter-Brennweite für schnelle Schnappschüsse ist zum Preis von 380 Euro zu haben.

In semiprofessionelle Regionen stoßen Olympus und Sony mit Weiterentwicklungen vor. Die kompakte Olympus C-5050 bietet fünf Millionen Pixel und Dreifachzoom. Der Preis wurde noch nicht genannt. Sony zeigt die DSC-F717 mit 5,2 Megapixel und Fünffachzoom (38 bis 190 Millimeter) für 1.300 Euro.

Olympus und Kodak schlagen neuen Standard vor

Schon sehr ambitioniert muss der Fotoamateur sein, der sich für eine digitale Spiegelreflexkamera interessiert. Mit Preisen knapp unter 3.000 Euro allein für das Gehäuse bieten Fuji, Canon und Nikon Auflösungen um sechs Millionen Pixel. Galt diese Qualität noch vor kurzem als ausreichend auch für Profis, stoßen die Hersteller in diesem Sektor nun in neue Dimensionen vor. Canon stellt die EOS 1Ds vor. Elf Millionen Pixel und ein Sensor in Kleinbildgröße sollen die Kamera für Porträt- und Modefotografie tauglich machen. Mit knapp 10.000 Euro für das Gehäuse hat das aber seinen Preis.

Sogar knapp 13,9 Megapixel bietet Kodak mit der für Nikon-Objektive konzipierten DCS Pro 14n an, deren Sensor ebenfalls Kleinbildformat aufweist. Weniger als 6.000 Euro soll das Profigerät kosten.

Nur als Modell ist eine Spiegelreflexkamera zu sehen, mit der Olympus und Kodak einen neuen, revolutionären Standard für Digitalkameras einführen wollen. Kernstücke sind ein Sensor mit einer Größe von 4/3 Zoll sowie Optiken, die speziell für die Eigenschaften der elektronischen Aufnahmechips berechnet sind. Das soll dramatisch bessere Abbildungsqualität bringen, zugleich kürzere und lichtstärkere Objektive ermöglichen. Auflösung, Preise und Erscheinungstermin nannten die Konzerne noch nicht.

Von Joachim Sondermann, AP

Quelle: ntv.de

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