Google ist sich keiner Schuld bewusst US-Justiz prüft Beschwerden
04.09.2010, 12:18 Uhr
(Foto: AP)
Google ist mal wieder ins Fadenkreuz von Ermittlern geraten: Dieses Mal schaut sich die texanische Generalstaatsanwaltschaft an, ob Google bestimmte Websites bei der Darstellung von Suchergebnissen benachteiligt. Google vermutet, dass Microsoft hinter der ganzen Sache steckt.
Nach mehreren Beschwerden von Wettbewerbern untersucht die US-Justiz nun die Reihenfolge der Suchergebnisse beim Internetriesen Google. Google sei sich keiner Schuld bewusst, ließ Hausjurist Don Harrison in einem Firmenblog wissen. "An uns ist kürzlich die Staatsanwaltschaft von Texas herangetreten, die die Position von Google bei den Wettbewerbsrechten untersucht", schrieb Harrison. Er zeigte sich überzeugt, alle Fragen der Behörden beantworten zu können, "weil wir überzeugt sind, dass Google im besten Interesse seiner Nutzer handelt". Die Rangfolge von Websites richte sich schlicht nach deren Relevanz. Harrison zeigte Verbindungen der Firmen zu Microsoft auf. Zu den Unternehmen, die sich unfair behandelt fühlten, zählten Foundem, TradeComet und myTriggers.
Wettbewerber des US-Internetriesen beschweren sich immer wieder, dass ihre Websites bei Google-Suchanfragen in der Trefferliste erst sehr weit unten gezeigt werden. Dadurch würden ihre Marktchancen verringert. Die Staatsanwaltschaft bestätigte die Untersuchungen, nannte aber keine Details. Bei der EU-Kommission läuft eine ähnliche Untersuchung.
Microsoft ist spätestens seit der Verbrüderung mit Yahoo der schärfste Rivale von Google im lukrativen Suchmaschinen-Geschäft. Auch bei Computer-Betriebssystemen, Bürosoftware, Internetbrowsern und den boomenden Smartphones konkurrieren die beiden Technologieschwergewichte. Das sorgt immer wieder für Krach.
Google war in letzter Zeit vor allem aber mit Regierungen aneinandergeraten, unter anderem mit der deutschen. Streitpunkt war das Street-View-Projekt, bei dem Google für seinen Kartendienst ganze Straßenzüge abfotografiert. Obendrein hatten Googles Kamerawagen auch noch Daten aus frei zugänglichen Computer-Funknetzwerken aufgefangen und gespeichert.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP/rts