Technik

"Neuer Quellcode für Europa" Nerds landen in Tempelhof

Zur Berlin Music Week kamen Fans von Rock und Pop. Bald ist das Tempelhofer Feld fest in der Hand der Computerfreaks.

Zur Berlin Music Week kamen Fans von Rock und Pop. Bald ist das Tempelhofer Feld fest in der Hand der Computerfreaks.

(Foto: picture alliance / dpa)

Berlin wird zur Hauptstadt der Computerfreaks: Ab Dienstag treffen sich auf dem Gelände des ehemaligen Zentralflughafens Tempelhof 20.000 vorwiegend junge Menschen für vier volle Tage zur "Campus Party". Dabei wird zwar auch gefeiert. Im Mittelpunkt stehen aber Technik, Kultur und die Zukunft.

"Die größte Bewegung von Geektalenten in der europäischen Geschichte": Campus-Party-Mitbegründer Paco Ragageles

"Die größte Bewegung von Geektalenten in der europäischen Geschichte": Campus-Party-Mitbegründer Paco Ragageles

(Foto: Campus Party / Tilman Vogler)

Auf Deutsch führt der Name etwas in die Irre. Denn mit dem klassischen akademischen Betrieb oder einem Universitätsgelände hat die Konferenz "Campus Party" wenig gemein. Seit 1997 trifft sich unter dieser Bezeichnung eine stetig wachsende Schar von "Campuseros" zum Austausch zu Themen rund um Zukunftstechnologien und Gesellschaftsentwürfe - bislang ausschließlich in spanischsprachigen Ländern und in Brasilien.

Zum ersten Event in Deutschland hat sich eine Rekordzahl von Besuchern angemeldet: 10.000 wollen auf dem Tempelhofer Feld campieren und die Vorträge, Diskussionsrunden und Musikdarbietungen auf den neun Bühnen besuchen. Die Internetseite verkündet: ausverkauft.

Prominente wie Astronaut Neil Armstrong, Forscher Steven Hawking, Apple-Gründer Steve Wozniak oder die Internet-Urgesteine Al Gore und Vint Cerf haben in der Vergangenheit bereits auf Campus-Partys gesprochen. In Berlin sind unter den 450 Vortragenden auch www-Erfinder Sir Tim Berners Lee,  Bestseller-Autor Paulo Coelho, Mozilla-Geschäftsführer Mark Surman, Linux-Evangelist Jon "Maddog" Hall oder Rainey Reitman von der Electronic Frontier Foundation.

"Digitale Agenda" für den alten Kontinent

Am historischen Ort geht es um die Facetten von 24 Themenbereichen, darunter neben Computertechnik, Robotik und Software-Entwicklung auch Biotechnologie, Astronomie, Design, Entrepreneurship und Social Media.

Und es gibt auch einen politischen Teil: Unterstützt von der EU-Kommission werden 5000 Gewinner des Ideen-Wettbewers "TheBigThink" aus allen Teilen Europas nach Berlin gebracht, um gemeinsam eine "Digitale Agenda" für den alten Kontinent zu erarbeiten. Mit den Worten der Veranstalter um Campus-Party-Mitbegründer Paco Ragageles handelt es sich dabei um "die größte Bewegung von Geektalenten in der europäischen Geschichte". Die sollen, so verheißt das Motto des Berliner Treffens, "den Quellcode Europas neu schreiben, um Europa zu einem besseren Ort zu machen."

Dabei mitmachen kann auch, wer nicht vor Ort ist. Wie es sich für Nerds gehört, wird das Geschehen ausführlich ins Netz gestreamt und unter dem Hashtag #cpeurope betwittert. Und natürlich besteht die Möglichkeit, per Chat, Blog oder Videokonferenz an den Diskussionen teilzunehmen.

Quelle: ntv.de, tle

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