Einfach und meist kostenlos Videotelefonie liegt im Trend
10.02.2011, 15:59 UhrSie ist keine Technik mehr, die nur auf Chefetagen und von Nerds genutzt wird: In Deutschland ist ein gepflegter Bildschirm-Plausch per Videotelefonie schon in vielen Haushalten Alltag. So geht's.

Fast alle neuen Tablet-Rechner - hier das HP TouchPad - haben eine Frontkamera für Videochats.
(Foto: REUTERS)
Immer mehr Menschen wollen ihrem Gesprächspartner beim Telefonieren in die Augen schauen. Laut einer Bitkom-Umfrage nutzen deshalb bereits rund sieben Millionen Bundesbürger Videotelefonie.
Besonders beliebt ist die Technik bei jungen Menschen. In der Altersgruppe von 14 bis 29 Jahren nutzt mehr als jeder Fünfte (21 Prozent) Videotelefonie-Angebote. Fast jeder vierte Schüler und Student (23 Prozent) telefoniert mit Bild über das Internet.
Mit dem Boom bei Smartphones und Tablet-PCs und steigendem Breitband-Angebot dürfte sich der Trend noch verstärken. "Videotelefonie auf mobilen Endgeräten wird ein Megatrend", sagt Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. Anbieter brächten bereits entsprechende Smartphone-Anwendungen auf den Markt. Und auch internetfähige Fernseher ermöglichten zunehmend Videotelefonie.
Was benötigt man für Videotelefonie?
Für Videotelefonie ist ein sehr schneller Internetzugang per DSL, TV-Kabel, Glasfaser oder Funk notwendig. Langsame Internetverbindungen werden in der Regel nicht unterstützt oder bieten nur eine sehr unzureichende Bildqualität. Wer am PC telefoniert, braucht Lautsprecher und eine Webcam mit integriertem Mikrofon. Bei vielen Notebooks ist eine Kamera bereits eingebaut. Brauchbare Webcams gibst es bereits für rund 20 Euro. Wer scharfe HD-Bilder (720p) bieten möchte, wird ab 30 Euro fündig.
Skype bietet für das iPhone eine App an, die Videochats unterstützt. Auf Anfrage hat das Unternehmen n-tv.de mitgeteilt, dass eine entsprechende Funktion noch in diesem Jahr auch für Android-Telefone mit Frontkamera geplant ist.
Was kostet es?
Wer eine DSL-Flatrate hat, kann Videogespräche kostenlos über Sofortnachrichten-Dienste, wie Skype, Windows Live Messenger, FaceTime oder Google führen. Kostenpflichtige Angebote bieten für Normal-Nutzer keine nennenswerten Vorteile.
Welcher Anbieter ist der richtige?
Entscheidend ist, auf welche Zielgruppen die Angebote ausgerichtet sind und auf welchen Endgeräten sie genutzt werden - entweder Smartphone, Computer oder auf beiden. Da die Mehrzahl der Angebote kostenlos ist, kann man sie problemlos ausprobieren und vergleichen. Bei der Wahl sollte dann auch berücksichtigt werden, welcher Dienst von den meisten Gesprächspartnern genutzt wird. Grundsätzlich kann gesagt werden: Die meisten Nutzer sind mit Skype gut bedient.
Müssen die Teilnehmer die gleichen Anbieter nutzen?
In der Regel ist es Voraussetzung für Videotelefonie, dass beide Gesprächspartner denselben Anbieter nutzen. Wer etwa ein Angebot von FaceTime nutzt, kann niemanden erreichen, der bei Skype angemeldet ist.
Wie gut funktioniert Videotelefonie auf dem Smartphone?
Dort wo eine ausreichende UMTS-Abdeckung oder eine gute WLAN-Funkzelle zur Verfügung steht, ist Videotelefonie mit dem Smartphone möglich. Dann ist auch die Bildqualität gut.
Wie sicher sind Skype und Co. vor Viren?
Die Sicherheit hängt von der Sicherheit des benutzten Computers ab. Nutzer, die regelmäßig Virenschutz und Firewall aktualisieren, müssen sich keine Sorgen machen. Zudem sollte man die Sicherheitseinstellungen des Routers aktivieren.
Können Videotelefonie-Gespräche abgehört werden?
Die meisten Videotelefonie-Angebote sind verschlüsselt und damit genauso sicher wie Telefonie ohne Bild.
Quelle: ntv.de, kwe