Kleine Geräte, großes Bild Was Mini-Beamer taugen
19.03.2009, 07:00 UhrKlein, kleiner, am kleinsten – der Trend am Beamermarkt geht in eine klare Richtung: Immer mehr Hersteller bringen Mini- und Micro-Beamer auf den Markt. Patrick Krajewski ist Politologe, Karoline Mally Grafikdesignerin. Sie haben einen Mini- und drei Microbeamer für uns getestet: Der Pocket Cinema V10 aus dem Hause Aiptek (299,00 Euro), das Modell MPro 110 von 3M (349,00 Euro), den Pico Pocket Projector von Optoma (319,00 Euro) und den P3250 ultraportabel von Acer (699,00 Euro).
Schon beim ersten Betrachten werden den beiden Testern die Unterschiede zwischen den Mini- und den Mikrogeräten klar: Die drei Winzlinge kommen ohne Netzkabel aus und der Mini-Beamer von Acer ist deutlich größer und schwerer als die Konkurrenz.
Anschlussmöglichkeiten
Wer Beamer sinnvoll nutzen möchte, muss die erforderlichen Abspielgeräte anschließen können. Beim Test unserer Geräte wird schnell deutlich, dass die Micro-Beamer nur wenige Anschlussmöglichkeiten bieten. "Erstaunlich ist, dass von den Micro-Beamern der 3M der einzige ist, der in der Lage ist, ein Laptopbild einfach auf die Wand zu projizieren. Das ist das, was ich in einer Präsentation brauche", meint Karoline Mally. Das größere Gerät von Acer ist dazu natürlich auch in der Lage. Das Gerät von Aiptek verfügt über einen eingebauten Flash-Player. Einfache Präsentationen oder Fotos können daher ohne zusätzliches Gerät abgespielt werden.
Ein anderes Problem aber haben alle Micros, weiß Jan-Keno Janssen von der Computerzeitschrift c't: "Die Bildqualität der kleinen Microbeamer ist überhaupt nicht zu vergleichen mit denen der konventionellen Geräte, die man heute auch schon für 300 bis 400 Euro kaufen kann. Die Lichtleistung ist um den Faktor 100 schlechter."
Auch für unsere Tester ist der Qualitätsunterschied der Beamer-Bilder überdeutlich. Unter den Micro-Beamern sorgt der Optoma mit Abstand für die beste Farbwiedergabe. Die Bildqualität ist aber um ein Vielfaches schlechter als die des ausgewachsenen Acers. Der spielt in einer ganz anderen Liga.
Haltbarkeit der Lichtquellen
Punkten können die Micro-Beamer nur in Sachen Langlebigkeit. "Die Hersteller sagen, dass die Lichtquellen mindestens 10.000 Stunden halten. Bei den konventionellen Lampen ist nach etwa 2000 Stunden Feierabend", weiß Janssen.
Letztlich kommt es bei der Entscheidung für ein Gerät auf den Anwendungsbereich an. Während Patrick Krajewski den Aiptek favorisiert, weil dieser einen eingebauten Flash-Player hat, kommt für Karoline Mally nur der Acer in Frage. "Die Bildqualität ist das für mich das entscheidende Kriterium."
Wer sich nach getaner Arbeit einen netten Heimkinoabend machen möchte, kommt bei den vier Geräten im Test um den Acer ebenfalls nicht herum. Bei den Micros mag die rechte Kino-Laune nicht aufkommen.
Quelle: ntv.de