Technik

Vorsichtiger Umstieg Windows 7 parallel installieren

Microsofts neues Betriebssystem Windows 7 kommt am 22. Oktober in den Handel.

Microsofts neues Betriebssystem Windows 7 kommt am 22. Oktober in den Handel.

Windows 7 ist da. Und es ist mit so viel Vorschusslorbeeren bedacht worden wie kein anderes Betriebssystem von Microsoft zuvor. Vieles spricht für das neue Windows. Allerdings will nicht jeder gleich einen Rechner kaufen, auf dem das Betriebssystem installiert ist oder das bisher genutzte Windows auf dem noch flotten PC überspielen. Das muss auch nicht sein, denn Windows 7 lässt sich parallel zum bisherigen System auf dem Rechner einrichten.
Erst einmal muss sich der Nutzer für eine der drei in Deutschland erhältlichen Versionen entscheiden: Home Premium, Professional oder Ultimate. Erstere enthält zum Beispiel nicht die Möglichkeit zum Backup ins Netzwerk, und die Dateiverschlüsselung EFS fehlt. Professional und Ultimate haben diese Funktionen an Bord. Dafür fehlt der Pro-Edition und Home Premium die BitLocker-Verschlüsselung für Festplatten. "Neu ist außerdem die Funktion "BitLocker to go"", sagt Daniel Melanchthon von Microsoft in Unterschleißheim bei München. "Damit lassen sich mobile Datenträger wie USB-Sticks vollständig verschlüsseln."

Home Premium ist Standard

Die Home-Premium-Variante dürfte dem Durchschnittsanwender jedoch genügen: "Sie enthält alle wesentlichen Funktionen und ist gerade im Multimediabereich vollständig", schreibt der Autor Wolfram Gieseke in seinem gerade erschienenen Buch "Windows 7".

Um das neue Windows parallel installieren zu können, bedarf es etwas Vorbereitung: Dem Betriebssystem muss auf der Festplatte ein anderer Bereich zugeordnet werden als dem bestehenden. Der Nutzer kann sich den PC in diesem Zusammenhang wie ein Hotel mit vielen Einzelzimmern vorstellen. Dieses bietet vielen Gästen Platz, aber eben nicht allen im selben Zimmer. Die Zimmer heißen in diesem Fall Partitionen.

Wer seinen Rechner mit vorinstalliertem Windows Vista gekauft hat, wird darauf in der Regel nur eine Partition vorfinden - die durch Vista belegt ist. Für Windows 7 muss er daher anbauen, also eine neue Partition anlegen. Und hier unterscheidet sich Vista von einem durchschnittlichen Hotelgast: Es meckert nicht, wenn das Zimmer verkleinert wird. Denn genau das passiert beim Anlegen einer neuen Partition: Die vorhandene wird verkleinert. Der neu geschaffene Platz wird formatiert und als Partition für Windows 7 bereitgestellt.

Vista macht's einfach

Unter Windows Vista ist diese Vorarbeit schnell getan. Denn der Windows-7-Vorgänger bringt die nötigen Mittel mit, um die Partitionen eines laufenden Systems zu verändern. Die Daten auf der zu verkleinernden Partition werden nicht angefasst - sofern sie nicht so klein gemacht wird, dass nicht mehr genügend Speicher vorhanden ist. In jedem Fall sollten Anwender jedoch ein Backup machen, bevor sie partitionieren. Die Partition für Windows 7 sollte nicht kleiner als 20 Gigabyte sein, rät Gieseke. Besser seien 40 GB.

Ein bisschen mehr Aufwand muss betreiben, wer Windows 7 parallel zu XP auf den Rechner bringen will. Weil XP anders als Vista nicht über bordeigene Software zum Verändern der Partition verfügt, wird ein zusätzliches Programm benötigt. Dieses ist nicht billig - der Kaufpreis ab 30 Euro schmerzt besonders, wenn es nur ein-, zweimal verwendet wird. Daher empfiehlt es sich, Computerzeitschriften nach Vollversionen solcher Programme zu durchsuchen. Testversionen, die auch die Hersteller zum Herunterladen anbieten, nützen dagegen nicht viel: Ihr Funktionsumfang ist oft deutlich eingeschränkt.

Ist eine freie Partition angelegt, geht es mit dem eigentlichen Installieren von Windows 7 los. Das Installationsprogramm wird gestartet, indem der Rechner beim Hochfahren die DVD als Boot-Medium erkennt oder indem der Nutzer sie aus dem System auf dem Rechner heraus startet wie eine andere Anwendung.

Das Installationsprogramm zeigt nach dem Start zwei Optionen: Upgrade und "Benutzerdefiniert". Letztere wird für die Parallel-Installation sowie für die komplette Neuinstallation von Windows 7 ausgewählt. Kurz darauf werden die zur Verfügung stehenden Partitionen aufgelistet - die leere ist die richtige für Windows 7. Im gleichen Bild finden sich erweiterte Optionen zur Installation, etwa das Laden von Treibern. Nach einem Klick auf "Weiter" werden die Daten von der DVD auf die Festplatte kopiert und installiert.

Installation in 30 Minuten

Während des Installationsvorganges wird der Rechner mehrmals neu gestartet - das ist kein Grund zur Beunruhigung. Wie lange die Prozedur dauert, hängt im wesentlichen von der Leistungsfähigkeit des Rechners ab. Auf einem halbwegs aktuellen PC ist die Sache nach einer halben Stunde erledigt.

Am leichtesten ist es, Windows 7 auf eine "nackte" Festplatte zu installieren. Ein echtes Upgrade, bei dem das System auf Windows 7 gebracht wird und die gespeicherten Daten erhalten bleiben, ist nur mit Vista möglich. "Allerdings muss das Service Pack 1 installiert sein", erläutert Axel Vahldiek von der Zeitschrift "c't". Wer XP auf dem Computer hat und es ersetzen möchte, müsse Windows 7 dagegen komplett neu installieren.

Quelle: ntv.de, dpa

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