Technik

Sonys Bewegungssteuerung Playstation Move im Test

Sonys Bewegungssteuerung Move für die Spielekonsole Playstation 3 ist frisch auf dem Markt. Der Kurztest ergibt: Die leuchtenden Controller bringen neuen Schwung in die Wohnzimmer, noch schöpft die Software aber das Potenzial der Steuerung nicht voll aus.

(Foto: Sony)

Seit Mitte September gibt es die neue Bewegungssteuerung Move für die Playstation 3 zu kaufen. n-tv.de hat das Sytem im Kurztest auf seine Wohnzimmertauglichkeit überprüft.

Optisch erinnert der Move-Controller an ein Mikrofon mit Leuchtkugel und macht zunächst keinen besonders raffinierten Eindruck. Tatsächlich aber ist das Move-System sehr ausgeklügelt und arbeitet äußerst präzise.

Das "EyePet" begeistert vor allem jüngere Kinder.

Das "EyePet" begeistert vor allem jüngere Kinder.

(Foto: Sony)

In der Leuchtkugel steckt eine Diode, die in verschiedenen Farben leuchten kann. Eine Kamera (Motion-Controller) auf oder unter dem Fernseher registriert die Lage des leuchtenden Balls im dreidimensionalen Raum. Zusätzlich stecken im Controller drei Bewegungssensoren und dem Spieler stehen mehrere Knöpfe zur Verfügung. Vibrationen geben bei virtuellen Berührungen ein haptisches Feedback.

Noch wenige Spiele

Im Testpaket waren mehrere Spiele, die derzeit auch fast das komplette Angebot an Move-Software darstellen. Bis Weihnachten werden Sony und andere Hersteller aber vermutlich noch einige neue Spiele auf den Markt bringen. Außerdem sollen weitere existierende Games "aufgerüstet" werden.

Erfreulicherweise hat sich das Testpaket als sehr familienfreundlich herausgestellt. Für kleinere Kinder hat London Studios das "EyePet" entwickelt. Das Spiel startet zunächst mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Installation von Kamera und Controller. Ein lustiger "Professor" führt durch die Einrichtung, zusätzlich zeigen beschriftete Grafiken, was zu tun ist. Alles in allem sind Installation und Kalibrierung im wahrsten Sinne des Wortes kinderleicht.

Tolles Spiel für kleine Spieler

In einem der Party-Games müssen die Spieler mit einem Ventilator Küken in ihre Nester pusten.

In einem der Party-Games müssen die Spieler mit einem Ventilator Küken in ihre Nester pusten.

(Foto: Sony)

In EyePet schlüpft ein Äffchen aus einem Ei, mit dem die Kinder spielen können. Auf dem Bildschirm sieht es so aus, als wäre das EyePet direkt vor oder neben dem Kind. Der Controller verwandelt sich in verschiedene virtuelle Geräte. So kann der Spieler sein Äffchen beispielsweise abbrausen und danach trockenföhnen. Kindgerecht kommen dabei nur ein oder zwei Tasten des Controllers zum Einsatz. Wie bei allen anderen Spielen ist die Grafik - typisch für die Playstation - sehr ansprechend.

In "Start The Party" sind mehrere Einzelspiele vereint, die nicht besonders knifflig sind, aber großen und kleinen Spielern Spaß machen. Hier zeigt sich aber auch eines der größten Probleme von Move: Wenn man nur einen Controller hat, muss für jeden Spieler neu kalibriert werden: Select-Taste drücken, Controller an die Schulter, Move-Taste drücken, Controller an die Seite, Move-Taste drücken, Controller an den Gürtel, Move-Taste drücken. Das ist schon eine ziemliche Spaßbremse. Letztendlich sollte jeder Spieler einen eigenen Controller haben - bis zu sieben Steuerungen können an der Playstation registriert werden. Bei 40 Euro pro Leuchtstab ist dies allerdings kein günstiges Vergnügen.

Ein paar Tasten zu viel belegt

"Kung Fu Rider" ist leider nur optisch gelungen.

"Kung Fu Rider" ist leider nur optisch gelungen.

(Foto: Sony)

Wesentlich kniffliger sind die Move-Spiele "Sports Champions" und "Kung Fu Rider". Bei letzterem rast der Avatar auf einem Bürostuhl oder anderen skurrilen fahrbaren Untersätzen auf der Flucht vor der Mafia Hongkongs bergige Straßen hinab. Dabei muss man Hindernissen ausweichen und Schurken aus dem Weg kicken. Im Prinzip ist das herrlich sinnlos. Aber man verliert schnell den Spaß, weil die Steuerung in diesem Fall viel zu kompliziert ist. Eine Taste plus Move-Bewegungen hätten ausgereicht, aber die Programmierer haben fast jede der acht Controller-Tasten mit einer Funktion belegt. Das ist einfach zu viel des Guten und bevor man sich einen Tag zum Trainieren frei nimmt, wendet man sich lieber einem anderen Spiel zu: "Sports Champions".

Hier hat der Test so richtig Spaß gemacht. Zwar muss man auch als Move-Sportler hart trainieren, bevor man eine Disziplin wirklich beherrscht. Aber bereits die Übungen machen Spaß und der Schwierigkeitsgrad hält sich in Grenzen. Frisbee-Golf, Boccia, Bogenschießen, Beach Volleyball, Tischtennis oder Schwertkampf stellen jeweils höchst unterschiedliche Anforderungen an Spieler und Steuerung.

Move hat das Zeug zum Champion

In "Sports Champions" zeigt die Move, dass sie selbst das Zeug zum Champion hat. Richtig kalibriert arbeitet sie extrem exakt und gefühlt auch ohne Verzögerung. Bewegungen und Tasten ergänzen sich hier ideal und außer bei Bogenschießen und Boccia kommen die Spieler auch richtig ins Schwitzen.

Beim Schwertkampf ist die Move unschlagbar gut - und das Spiel erfreulich unblutig.

Beim Schwertkampf ist die Move unschlagbar gut - und das Spiel erfreulich unblutig.

(Foto: Sony)

Insgesamt hinterlässt die Playstation Move einen guten ersten Eindruck. Man hat aber das Gefühl, dass die Spiele, die bisher angeboten werden, das Potenzial der Steuerung nicht ganz ausschöpfen. Noch hat die Move nicht viel mehr auf dem Kasten als die Nintendo Wii. Bei entsprechend guter Software kann sich das aber schnell ändern.

Das Starter-Set mit Move- und Motion-Controller kostet rund 60 Euro.

Quelle: ntv.de

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