Technik

Hacker-WM in Kanada Chrome ist nicht zu knacken

Bei der inoffiziellen Weltmeisterschaft der Hacker Pwn2Own knacken Teilnehmer alle Browser außer Google Chrome. Auch das iPhone kann nicht standhalten.

Jedes Jahr müssen die Browser in Kanada zeigen, wie sicher sie sind.

Jedes Jahr müssen die Browser in Kanada zeigen, wie sicher sie sind.

Bei dem von TippingPoint veranstalteten zweitägigen Contest treten die weltbesten Hacker gegen die neuesten Browser und Smartphones an. Der Wettbewerb ist völlig legal und von den angegriffenen Unternehmen sogar mehr oder weniger gewollt. Immerhin können sie so Schwachstellen finden, die sonst möglicherweise von kriminellen Hackern genutzt würden.

Auch ein Deutscher ist unter den weltbesten legalen Hackern, die in Vancouver regelmäßig Kasse machen. In diesem Jahr gab's 10.000 Dollar für einen geknackten Browser plus Computer, auf dem das Programm installiert war. Allerdings wurde nur der Hacker belohnt, der als Erster durchs Ziel ging.

Nils, so nennt sich der deutsche Teilnehmer, machte im vergangenen Jahr Furore, weil es ihm gelang, Mozillas Firefox, Microsofts Internet Explorer und Apples Safari zu überwinden. In diesem Jahr holte er "nur" die Trophäe für den Firefox 3.6, in dem er unter dem aktuellsten Windows 7 ein Loch bohrte.

Einzelheiten bleiben geheim

US-Hacker Charlie Miller machte seinem Ruf als Apple-Schreck erneut alle Ehre und ließ dem Safari mit seinem Exploit auf einem MacBook keine Chance. Miller darf wie alle Teilnehmer keine Einzelheiten verraten, gab aber an, seinen Exploit in weniger als einer Woche geschrieben zu haben.

Ebenso ging der Wettbewerb für den Internet Explorer 8 zu Ende. Der Niederländer Peter Vreugdenhil schoss den neuesten Microsoft-Browser in zwei Minuten ab. Ebenso wie dem Deutschen Nils gelang es ihm dabei zwei der wichtigsten Sicherheitssperren in Windows 7 zu überwinden: die Datenausführungsverhinderung (DEP) und den Schutz vor einem Pufferüberlauf (ASLR).

Google bleibt im Rennen

Das iPhone ist offenbar auch für Hacker attraktiv.

Das iPhone ist offenbar auch für Hacker attraktiv.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Kombination Windows 7/Google Chrome konnte am ersten Wettbewerbstag nicht überwunden werden. Das liegt vor allem daran, dass sich keiner der Teilnehmer an ihn heranwagte. Warum dies so ist, kann nur vermutet werden. Vielleicht ist der Chrome tatsächlich besser abgesichert als die Konkurrenz. Das heißt aber noch lange nicht, dass er keine Schwachstellen hat.

Beim Smartphone-Wettbewerb knackten Hacker bisher nur Apples iPhone. Das Preisgeld dafür teilen sich der  Luxemburger Ralph Philipp Weinmann und der Italiener Vincenzu Iozzo. Der Blackberry Bold 9700 von Research in Motion, das Nokia E72 mit Symbian OS und Googles HTC-Handy Nexus One (Android) halten bisher noch stand.

Quelle: ntv.de

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