CeBIT

Teilen revolutioniert die Gesellschaft Bitkom macht "Megatrend" aus

Nie war es so einfach, eigene Gedanken, Meinungen, Videos oder Bilder zu verbreiten, wie heute. Der Branchenverband Bitkom spricht von einer "Kultur des Teilens", die durch das Internet geschaffen würde. Dabei geht es um viel mehr als um Urlaubsbilder oder Katzenvideos.

Bitkom-Präsident Peter Kempf präsentiert die Studie zum diesjährigen Cebit-Motto.

Bitkom-Präsident Peter Kempf präsentiert die Studie zum diesjährigen Cebit-Motto.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das diesjährige Motto der CeBIT in Hannover, das die Messe in dem Kunstwort "Shareconomy" zusammenfasst, bildet nach Einschätzung des Branchenverbandes Bitkom einen "Megatrend" ab, der alle gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereiche erfasst. "Wir wechseln von einer Welt des Besitzens in eine Welt des Teilens", sagte Dieter Kempf, Präsident des Branchenverbandes, kurz vor Eröffnung der Messe. Immer mehr Menschen teilten heute digitale Inhalte, physische Güter und beteiligten sich an kommerziellen, kulturellen oder sozialen Projekten im Netz.

Laut einer repräsentativen Umfrage des Bitkom teilen inzwischen 83 Prozent aller Internet-Nutzer in Deutschland online digitale Inhalte, die sie selbst produziert oder im Netz gefunden haben. 17 Prozent der Befragten gaben an, dass sie hin und wieder auch Dinge wie Autos, Werkzeuge oder ihre Wohnung mit Hilfe des Internets teilen. Ein wichtiger werdender Pfeiler der neuen digitalen Wirtschaft sind demnach Tausch-, Sharing- oder Mietbörsen von Verbrauchern für Verbraucher.

Meinungen zählen

Eine weitere Facette der "Shareconomy" sei die gemeinsame private Finanzierung von Projekten mit geringen Summen, das sogenannte Crowd-Funding. Immerhin acht Prozent der deutschen Internetnutzer hätten sich bereits an einem Start-Up beteiligt oder könnten sich das vorstellen.

Doch nicht nur die monetäre Beteiligung verschaffe Verbrauchern mehr Macht. Auch das Teilen von Erfahrungen kann über Wohl und Wehe von Unternehmen und Produkten entscheiden. So lesen laut Bitkom fast drei Viertel aller Kunden erst die Bewertungen anderer Käufer über einen Artikel, bevor sie selbst bestellen.  Ein Viertel informiert sich zudem anhand von Mitarbeiter-Meinungen über potentielle Arbeitgeber.

"Wer seine Erfahrungen über Produkte oder Unternehmen teilt, entscheidet mit über Erfolg oder Misserfolg", sagt Dieter Kempf. Die Firmen reagierten darauf, indem sie etwa in sozialen Netzwerken aktiv würden. Die Rückmeldungen der Nutzer würden für Unternehmen dabei zu einem Faktor der Produktentwicklung.

Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa

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