CeBIT

"Wohl eine weitere große Revolution" Merkel wagt IT-Prognose

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eröffnet in Hannover die Computermesse Cebit. An ihrer Seite Recep Tayyip Erdogan, Ministerpräsident des diesjährigen Partnerlandes Türkei. Merkel würdigt die gesellschaftliche Bedeutung moderner Technologien und erwartet, dass Cloud Computing "wohl eine weitere große Revolution" wird.

Merkel und Erdogan mit Ehefrau Emine.

Merkel und Erdogan mit Ehefrau Emine.

(Foto: picture alliance / dpa)

Moderne Technologien sind nach Ansicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) "Schrittmacher eines gesellschaftlichen Wandels geworden". Dies habe der Umschwung in vielen Staaten der arabischen Welt gezeigt, sagte Merkel zur Eröffnung der IT-Messe Cebit am in Hannover. Leitthema der Cebit ist dieses Jahr das sogenannte Cloud Computing, dem viele Menschen einer Umfrage zufolge noch skeptisch gegenüber stehen.

Der derzeitige Wandel in der arabischen Welt sei "getrieben auch durch die Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnologie", sagte Merkel. "Technischer Fortschritt und gesellschaftlicher Fortschritt gehen Hand in Hand." Dies mache es auch möglich, "Globalisierung ganz anders zu erleben".

Cloud Computing werde nun "wohl eine weitere große Revolution" in der Technologie sein, sagte Merkel. Diese Technik beschreibt Anwendungen und Dienste, die nicht mehr auf den einzelnen Computern installiert sind. Stattdessen werden sie in große Rechenzentren ausgelagert und von dort per Internet auf die Computer geholt. Fraglich ist insbesondere, welche Datenschutz-Standards bei derlei Diensten angewandt werden sollen. Merkel betonte in Hannover, es seien "international vernünftige und abgestimmte Regeln" für die Technologie notwendig.

Deutsche sind skeptisch

Viele Deutsche stehen der Technik laut einer Umfrage im Auftrag des Branchenverbandes Bitkom aber skeptisch gegenüber. Demnach halten nur gut 40 Prozent der deutschen Internetnutzer ihre Daten im Netz für tendenziell sicher, 55 Prozent für eher unsicher. 20 Prozent wollten aus Angst vor mangelndem Datenschutz kein Cloud Computing nutzen, 21 Prozent halte die Furcht vor einem Datenverlust davon ab.

Trotzdem nutzten viele Verbraucher bereits Cloud-Computing-Dienste, oft ohne dies zu wissen, erklärte Bitkom. So speichere etwa jeder dritte Internetnutzer online Daten wie etwa Fotos oder Videos, habe einen Internet-Kalender oder ein Online-Adressbuch, erklärte Bitkom. Zudem nutzen viele Verbraucher schon seit Jahren Webmail-Dienste, bei denen sie über eine Internetseite ihre E-Mails lesen und schreiben.

Mit dem Begriff Cloud Computing kann der Umfrage zufolge allerdings nur jeder achte Deutsche etwas anfangen. "Viele Menschen nutzen Cloud Computing, doch kaum einer weiß es", sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer.

Beim E-Mail-Dienst des Internetriesen Google kam es derweil zu einer schweren Datenpanne: Rund 150.000 GoogleMail-Nutzer verloren alle ihre E-Mails, wie der Konzern bestätigte. Damit betreffe das Problem aber weniger als 0,08 Prozent der Nutzer. Wie viele deutsche Nutzer von dem Problem betroffen sind, konnte das Unternehmen nicht sagen. Experten arbeiteten an der Reparatur der Konten.

Quelle: ntv.de, dpa

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