Afghanistan

Im Falle des entführten deutschen Bauingenieurs Rudolf B. und der 19 in Afghanistan von Taliban verschleppten Südkoreaner ist noch kein Durchbruch bekanntgeworden.

Nach dem Mord an den drei deutschen Polizisten in Afghanistan haben deren Kollegen in einer bewegenden Trauerfeier in Kabul Abschied von den Opfern genommen.

Die Bundesregierung schließt eine personelle Aufstockung des Bundeswehr-Kontingents in Afghanistan nicht aus. Unterdessen wurden bei einer Schießerei zwischen NATO-Soldaten und Taliban-Kämpfern fünf Dorfbewohner erschossen.

Als der 40-jährige Polizeibeamte vom Tod seiner drei Kollegen bei einem Anschlag in Kabul erfährt, muss er sofort an seinen eigenen, schon einige Zeit zurückliegenden Einsatz in Afghanistan denken.

Gut vier Wochen nach der Entführung des deutschen Bauingenieurs Rudolf B. in Afghanistan gibt es offenbar wieder Kontakt zu dem 62-Jährigen.

Die Bundesregierung und die im Bundestag vertretenen Parteien - bis auf die Linke - haben bislang nach jedem tödlichen Anschlag in Afghanistan die Notwendigkeit eines weiteren deutschen Engagements beschworen. Allerdings gibt es in den Parteien mehr Gegner des seit Anfang 2002 laufenden Einsatzes als je zuvor.

Erstmals sind bei einem Terroranschlag in Afghanistan deutsche Polizisten getötet worden. Drei Beamte starben, als sie mit ihrem Fahrzeug auf einen Sprengsatz fuhren. Die Polizisten seien zum Schutz der deutschen Botschaft und des Botschafters Hans-Ulrich Seidt eingesetzt gewesen, erklärte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) in Berlin. Ein weiterer Beamter wurde verletzt, schwebt aber nicht in Lebensgefahr. Es war der zweite Anschlag auf Deutsche in Afghanistan seit Ende Mai.

In Afghanistan gibt es Verwirrung um die Freilassung zweier südkoreanischer Geiseln. Ein Taliban-Sprecher sagte, die Schwerkranken seien noch in den Händen ihrer Entführer. Derselbe Sprecher hatte am Vortag erklärt, die Geiseln seien bereits frei.

Im Fall der in Afghanistan verschleppten Südkoreaner gibt es Bewegung: Die radikal-islamischen Taliban in Afghanistan haben möglicherweise zwei der 21 verschleppten Südkoreaner freigelassen.

Im Kampf gegen den zunehmenden Mohnanbau in Afghanistan hat die US-Regierung ein neues Programm vorgestellt.