Afghanistan

Nach dem Anschlag auf die Bundeswehr in Afghanistan wächst in Deutschland die Skepsis über den Einsatz. "Wir sind seit längerer Zeit der Meinung, dass wir die Gesamtstrategie ändern müssen", so Grünen-Chef Bütikofer bei n-tv.

Einen Tag nach dem schwersten Anschlag auf die Bundeswehr in Afghanistan seit 2003 kehrten vier der fünf verletzten Soldaten mit einem Lazarett-Flugzeug nach Deutschland zurück.

Beim schwersten Anschlag auf die Bundeswehr in Afghanistan seit 2003 sind drei deutsche Soldaten und fünf afghanische Zivilisten ums Leben gekommen. Fünf Bundeswehrsoldaten, ein Übersetzer und 16 Zivilisten wurden verletzt. Die Taliban bekannten sich zu der Tat. Bundesregierung, Bundestag und Parteien reagierten entsetzt und sprachen den Angehörigen ihr Mitgefühl aus. Die Linksfraktion forderte den Abzug der Truppen.

Die Koalitionstruppen in Afghanistan haben nun doch zivile Opfer bei einem Luftangriff Anfang der Woche eingeräumt. Wie viele Tote es gab, teilten die US-geführten Truppen dennoch nicht mit.

In fast allen US-Bundesstaaten haben die Kriege im Irak und in Afghanistan die Bestände der Nationalgarde für heimische Notfälle extrem ausgedünnt.

Nach den Darstellungen griffen Nato-Jets Wohnhäuser im Bezirk Sangin an, in denen sich Taliban-Kämpfer versteckt hatten. "Mindestens 21 Zivilisten, unter ihnen Frauen und Kinder, wurden getötet."

Deutsche Soldaten werden nicht im heftig umkämpften Süden von Afghanistan zum Einsatz kommen. Einem entsprechenden Eil-Antrag aus Kabul erteilte Verteidigungsminister Jung eine Absage. Diese Anforderung sei keine Nothilfe und ist damit nicht mehr vom deutschen ISAF-Mandat gedeckt, so die Begründung aus Berlin. Die Bundeswehr ist bisher nur im Norden Afghanistans tätig.

Afghanistans Präsident Karsai hat die Tötungen von Zivilisten durch die westlichen Streitkräfte in seinem Land kritisiert. Man könne keine weiteren Fälle akzeptieren, sagte Karsai in Kabul.

Bei den schwersten Gefechten im Westen Afghanistans seit dem Sturz der Taliban 2001 sind nach US-Angaben mindestens 136 radikal-islamische Rebellen getötet worden.

Knapp zwei Wochen nach Beginn der Aufklärungsflüge war am Samstag bei der Landung eines Tornados das Bugfahrwerk abgerissen. Die Besatzung blieb unverletzt.