Ankara

Die Differenzen zwischen Ankara und Moskau scheinen endgültig ausgeräumt. Ein im Vorjahr ausgehandeltes Waffengeschäft soll beschleunigt werden. Der Deal stößt der Nato sauer auf. Den türkischen Staatschef Erdogan lässt das aber kalt.

• Syriengespräche im Fokus Erdogan und Putin feiern Bau des ersten türkischen Atomkraftwerks

Großer Empfang am Flughafen von Ankara: Der türkische Präsident empfängt hohen Besuch aus Russland. Kremlchef Putin reist an, um mit Erdogan über gegensätzliche Positionen im Syrienkrieg zu beraten - und über das geplante Atomkraftwerk Akkuyu.

Die türkische Wirtschaft ist 2017 so stark gewachsen wie seit vier Jahren nicht mehr. Allerdings sind die Vergleichswerte auch schwach. Ankara feiert den Erfolg. Doch selbst Erdogan-Berater sehen einen Berg an Aufgaben.

Die türkische Militäroffensive in Nordsyrien stößt vielerorts auf Kritik. Kanzlerin Merkel machte ihrem Ärger darüber im Bundestag Luft. In Ankara kommt das wiederum nicht gut an: "Inakzeptabel", heißt es.

Obwohl sich die Türkei immer weiter von einer Demokratie westlichen Formats entfernt und ein EU-Beitritt derzeit undenkbar ist, laufen die Beitrittsverhandlungen offiziell weiter. Das bedeutet vor allem, dass auch weiterhin EU-Gelder nach Ankara fließen.

Das Verhältnis zwischen Berlin und Ankara ist belastet. Doch viele Deutsche machen trotzdem in der Türkei Urlaub. "Wir hoffen, dass sich die Beziehungen weiter verbessern", sagt Tourismusminister Kurtulmus im Gespräch mit n-tv.de.

Ankara versucht, die kurdische Miliz YPG aus dem Norden Syriens zu vertreiben. Auf Luftangriffe und den Einsatz von Artillerie folgt wohl bald auch der Städtekampf. Dafür bringt Präsident Erdogan sein Militär bereits in Stellung.

• Missachtung von UN-Resolution Putin ordnet Kampfpausen in Ost-Ghuta an

Eigentlich wollten Ankara und Washington ihre Beziehungen wieder verbessern. Ausgerechnet Präsident Erdogan feuert den Streit um die Kurden in Syrien jetzt aber wieder mit hitzigen Worten an.

• Pakt mit Assad, Ärger mit Trump Kurden ziehen Kräfte in Afrin zusammen

Der Generalsekretär von Amnesty International Deutschland, Markus Beeko, freut sich über die Freilassung von Deniz Yücel. Doch: "Es bleibt einiges zu tun." Deutschland müsse sich noch stärker für Menschenrechte einsetzen - nicht nur in der Türkei.

Syriens Vorhaben, auf der Seite der Kurdenmiliz YPG in den Kampf gegen die Türkei einzugreifen, sorgt in Ankara für eine heftige Reaktion. Präsident Erdogan droht der Assad-Regierung mit Konsequenzen. Die YPG wird auch von den USA unterstützt.