Arbeitsmarkt

Die Zahl der Erwerbstätigen ist im Frühjahr zum zweiten Mal seit der Wiedervereinigung über die Marke von 40 Millionen gestiegen. Den bisherigen Rekord verfehlt der deutsche Arbeitsmarkt nur knapp.

In Zeiten immer engerer Arbeitsmärkte finden Unternehmen leicht die richtigen Leute für die wenigen Jobs? Weit gefehlt! Frisch vom Campus haben die besten Job-Neulinge gewisse Erwartungen an ihre Arbeitsgeber.

Die Arbeitslosenzahl in Deutschland wird laut Fachleuten auch in Abschwungphasen nicht mehr über die Marke von 5 Mio. steigen. "Der Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen zwei Jahren so positiv entwickelt, dass wir alte Rekorde ... nicht mehr erreichen werden", sagte der Arbeitsmarktexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Schäfer.

Trotz der Konjunkturabkühlung schafft die Industrie auch im Juni neue Jobs. Die Zahl der Beschäftigten in den größeren Betrieben steigt auf knapp 5,4 Millionen. Das entspricht einem Plus von 2,7 Prozent. Frank-Jürgen Weise, Chef der Bundesagentur für Arbeit, rechnet auch im Fall einer konjunkturellen Abkühlung mit einem weiteren Entspannung am Arbeitsmarkt.

Die Profis in den Großbanken sind einig: Angesichts der jüngsten Daten vom US-Arbeitsmarkt werden die Währungshüter der US-Notenbank die große Stellschraube "Leitzins" wohl lieber nicht anfassen.

Gemischte Konjunkturdaten und ein erneuter Anstieg beim Ölpreis haben der Wall Street am Freitag Verluste eingebracht. Auch die Zahlen von General Motors haben die Stimmung zum Wochenschluss klar belastet.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) rechnet trotz abflauender Konjunktur mit einer Fortsetzung des Job-Booms. "2009 könnte der Arbeitsmarkt (...) sogar noch etwas besser werden als 2008", meint BA-Chef Weise.

Die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt hat sich angesichts der Wirtschaftsflaute den sechsten Monat in Folge eingetrübt. Die größte Volkswirtschaft der Welt büßte im Juni 62.000 Jobs ein und damit etwas mehr als erwartet.

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juni um 123.000 auf 3.160.000 gesunken, saisonbereinigt sank die Zahl um 38.000 auf 3,266 Millionen. "Es zeigt sich, dass trotz der nachlassenden Konjunkturdynamik die Erholung auf dem Arbeitsmarkt voranschreitet", sagt WestLB-Volkswirt Jörg Lüschow. "Man muss sich aber auf eine moderatere Dynamik einstellen."

Der Aufschwung am Arbeitsmarkt hält weiter an. Auch im Mai hat sich das Job-Wachstum fortgesetzt. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 160.000 auf 3,25 Millionen. Das sind rund 560.000 weniger als vor einem Jahr.