Attentate

Nach der Pariser Terrorserie arbeiten die französischen Behörden auf Hochtouren. Nach Einschätzung der Ermittler ist einer der drei Terrorgruppen wohl die Flucht gelungen. Östlich von Paris wird ein zweites Täterauto gefunden. Im Verwandtenkreis eines Attentäters gibt es sechs Festnahmen.

Die am Samstag beschlossene allgemeine Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen geht der Bundesregierung nicht weit genug: Sie befürchtet, dass Rechtsradikale nach den Attentaten von Paris Jagd auf Flüchtlinge machen könnten.

In der Nacht nach der Pariser Terrorserie mit insgesamt 129 Toten arbeiten die Behörden auf Hochtouren: Im Verwandtenkreis des französischen Attentäters gibt es Festnahmen, zudem verdichten sich die Hinweise darauf, dass mindestens zwei der Terroristen über Griechenland einreisten.

Die palästinensische Hamas und ihre Schwesterorganisation Islamischer Dschihad, beide verantwortlich für unzählige Terroranschläge, distanzieren sich deutlich von den Pariser Attentaten. Derweil sieht Syriens Machthaber Assad eine Mitschuld Frankreichs.

Keine 24 Stunden, nachdem eine Serie von Anschlägen die französische Hauptstadt erschüttert hat, herrscht in Paris Fassungslosigkeit. Viele Einwohner haben Angst vor weiteren Attentaten. Von Judith Kormann, Paris

Während Lassana Diarra mit der Equipe Tricolore im Stade de France gegen die deutsche Auswahl spielt, stirbt seine Cousine bei einem der Attentate von Paris. In die Trauer des Nationalspielers mischt sich Trotz.

• Nach Rückkehr aus Paris Schock sitzt bei DFB-Spielern tief

Offenbar sind die Zuschauer des Länderspiels zwischen Deutschland und Frankreich einem Blutbad entgangen. Einer der Pariser Attentäter versuchte nach Angaben eines Sicherheitsmanns, sich Zutritt zu dem Stadion zu verschaffen.

Die französischen Ermittler haben erste Erkenntnisse darüber, wer die Anschläge in Paris verübt hat. Einer der Männer soll ein französischer Dschihad-Rückkehrer sein. In Belgien nimmt die Polizei derweil einen Verdächtigen fest, der sich am Vorabend in Paris aufgehalten hatte.

Das DFB-Team ist zurück aus Paris. Jetzt sprechen die Spieler über die Schrecken der vergangenen Nacht, in der sich Attentäter vor dem Stadion in die Luft sprengten. Über dem nächsten Länderspiel gegen die Niederlande stehen noch viele Fragezeichen.

• Alle Termine am Sonntag abgesagt DFB plant nach Anschlägen um

Lange war der Islamische Staat vor allem darauf bedacht, sein Territorium zu sichern. Jetzt ist er in der Lage, Attentäter in Europa einzusetzen, zumindest aber zu dirigieren. Das ist neu, sagt n-tv Terrorexperte Michael Ortmann.