Baden-Baden

Das große Geld ist nach einer Untersuchung von Marktforschern zumeist in Süddeutschland zu finden. Vor allem in Bayern und Baden-Württemberg gebe es überdurchschnittlich viele Topverdiener, fand das Marktforschungsinstitut GfK Geomarketing heraus.

Baden-Württemberg will die Bilanz der finanziell angeschlagenen Landesbank auf den Prüfstand stellen. Regierungschef Günther Oettinger kündigte an, die Eigentümer von Deutschlands größter Landesbank wollten "externen Sachverstand einholen". Die Eigentümer - neben dem Land Baden-Württemberg sind dies die Sparkassen und die Stadt Stuttgart - wollten "auf der sicheren Seite sein".

Die angeschlagene WestLB erwartet wegen der Finanzmarktkrise weitere Belastungen. Das Institut sehe ein "anhaltend krisenhaftes Marktumfeld", teilte das Geldhaus mit. Nach Aussage von WestLB-Chef Heinz Hilgert braucht es deshalb auch frisches Eigenkapital. Allerdings nicht in der Größenordnung wie die BayernLB oder die Landesbank Baden-Württemberg.

In Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen hat die Bundesanwaltschaft zwei mutmaßliche Terrorhelfer verhaften lassen. Sie sollen islamistisches Propagandamaterial auf einer Internetplattform veröffentlicht haben.

Nach Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen hat auch Bayern eine Aufweichung der deutschen Klimaschutz-Ziele gefordert. Anders sehen dies das ebenfalls unionsregierte Baden-Württemberg, Umweltminister Gabriel und Siemens-Chef Löscher.

Nach der WestLB und der BayernLB braucht offenbar auch die Landesbank Baden-Württemberg frisches Kapital. Einem Zeitungsbericht zufolge will auch sie den Schutz des staatlichen Rettungsschirm suchen. Die Eigentümer erwägen danach eine Kapitalspritze von bis zu 6,0 Mrd. Euro sowie eine zusätzliche Inanspruchnahme von Liquiditätsgarantien des Bundes.

Das Land Baden-Württemberg lässt seine Landeskinder auch nach schmerzhaften Spekulationsverlusten offenbar nicht im Stich. Ministerpräsident Oettinger will den glücklosen Großinvestor Adolf Merckle mit einer Millionenbürgschaft unterstützen - allerdings nur im Notfall. "Wir sind zuversichtlich, dass die Banken und das Unternehmen allein eine tragfähige Lösung finden."

Die BaFin übt einem "Spiegel"-Bericht zufolge massiven Druck auf die Landesbanken aus, staatliche Hilfen in Anspruch zu nehmen. Entsprechende Schreiben hätten unter anderem die Landesbank Baden-Württemberg und die WestLB vor wenigen Tagen erhalten. "Der Brief sei ausgesprochen geharnischt."

Zwei Wochen vor der geplanten Abstimmung über das Gesetz in der Länderkammer kündigen Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hamburg an, sich zu enthalten.

Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) wird das staatliche Rettungspaket für die Finanzindustrie nicht anzapfen. Vor dem Hintergrund der geschäftlichen Lage gebe es keinen Grund, solche Instrumente in Anspruch zu nehmen, teilte das Geldinstitut mit. Dagegen will die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) das Rettungspaket nutzen.