BND - Bundesnachrichtendienst

Täglich gibt es Attacken auf Computersysteme in Deutschland. Zur Abwehr beschließt das Bundeskabinett jetzt eine "Cyber-Sicherheitsstrategie". Kern ist die Bildung eines "Nationalen Cyber-Abwehrzentrums" zum 1. April.

Der Nazi-Kriegsverbrecher Eichmann, verantwortlich für Deportation und Ermordung von Millionen Juden, hätte offenbar schon weit vor 1960 verhaftet werden können – denn der BND kannte seinen Aufenthaltsort. Über die Offenlegung sämtlicher Akten dazu streitet nun auch der Bundestag.

Die Bundesregierung will angesichts der Terrorgefahr angeblich die Geheimdienste aufrüsten und teilweise zusammenlegen. Experten beraten zudem über Pläne zur Reform der Polizeitruppe des Bundes. Was davon eine Realisierungschance hat, ist noch unklar.

Für die deutschen Geheimdienste wird es eng. In der Haushaltsplanung von Finanzminister Schäuble zeichnen sich Millionen-Kürzungen für BND, MAD und BfV ab. Der MAD könnte ganz aufgelöst und seine Aufgaben auf Verfassungsschutz und den BND übertragen werden.

Für den Militärischen Abschirmdienst sind offenbar die Tage gezählt. Union und FDP wollen die Behörde auflösen und die Zuständigkeiten auf BND und Verfassungsschutz aufteilen. Beim MAD sind rund 1300 Männer und Frauen beschäftigt.

Was machen BND-Mitarbeiter, wenn sie nicht mehr für den Geheimdienst arbeiten? Ganz einfach: Sie suchen im Internet einen neuen Job und verweisen dabei auf ihre Glanzleistungen bei den Schlapphüten.

Ex-Verteidungsminister Jung bestreitet vor dem Untersuchungsausschuss, die Öffentlichkeit über zivile Opfer beim Kundus-Luftangriff belogen zu haben. Derweil gerät das Kanzleramt in Erklärungsnot, weil es vom BND nur Stunden nach dem Vorfall über zivile Opfer informiert wurde.

Vom Umzug von Pullach nach Berlin erhofft sich der Bundesnachrichtendienst eine "entscheidende" Verbesserung seiner Arbeitsfähigkeit. BND-Chef Uhrlau verspricht eine "qualitativ völlig neue Unterrichtung" von Parlament und Regierung. Ab 2014 sollen 4000 Mitarbeiter in der modernsten Geheimdienstzentrale Europas arbeiten, die so groß ist wie 35 Fußballfelder.

Blickdichter Holzzaun, überall Kameras: Die Errichtung der neuen BND-Zentrale in Berlin findet unter strengster Überwachung statt. Die Geheimdienstler befürchten Spione.

Die Grünen wolllten nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts den BND-Ausschuss neu aufrollen. Da die FDP ihre Zustimmung verweigert, scheitert die Initiative.