Brexit

Unter den Tory-Mitgliedern ist Boris Johnson noch immer der Favorit. Allerdings erscheinen gerade mehrere Berichte über den britischen Ex-Außenminister, die ihm schaden könnten - oder ihm schaden würden, wenn er ein normaler Politiker wäre. Von Hubertus Volmer

Boris Johnson wird von vielen als nächster britischer Premier gehandelt. Nach wie vor setzt er sich für den Brexit ein - zur Not auch ohne Deal. In Großbritannien ist er momentan aber eher wegen seines Privatlebens in den Schlagzeilen.

Die 160.000 Mitglieder der Tories haben die Wahl: Entweder ernennen sie Jeremy Hunt oder Boris Johnson zu ihrem Parteichef. Letzterer wirbt mit neuen Ideen für die Brexit-Verhandlungen für sich. Zu einem nächtlichen Polizeieinsatz sagt er lieber nichts.

Boris Johnson schickt sich an, nächster britischer Premier zu werden. Schottlands Regierungschefin sieht darin keinen Grund zum Jubeln. Vielmehr dürften die Unabhängigkeitsbestrebungen wieder zunehmen.

Eins steht schon jetzt fest: Der nächste Premierminister Großbritanniens hat bereits als Außenminister sein Land international vertreten. Nach mehreren Wahlgängen stehen sich nun Boris Johnson und Jeremy Hunt in der Stichwahl um den Tory-Vorsitz gegenüber.

In der vorletzten Abstimmung der Tory-Fraktion über den künftigen Partei- und Regierungschef muss Innenminister Javid die Segel streichen. Am Abend entscheidet sich, ob Außenminister Hunt oder Umweltminister Glove in die Finalrunde gegen Boris Johnson einzieht.

Wer schafft es neben Boris Johnson in die finale Abstimmung über den Parteivorsitz der britischen Tories? Am Abend fliegt Überraschungskandidat Stewart raus. Johnson kann seine Führung sogar noch ausbauen, bevor am Donnerstag zwei weitere Verlierer bestimmt werden.

Im TV-Duell mit anderen Kandidaten um die Nachfolge von Thersa May besteht Boris Johnson auf einen EU-Ausstieg Großbritanniens zum 31. Oktober. Soweit, so vorhersehbar. Auf eine Garantie will sich der Brexit-Hardliner dann aber doch nicht festnageln lassen.