Continental

Die fränkische Schaeffler-Gruppe rechnet mit einem zügigen Abschluss der Übernahme von Continental aus Hannover. Noch am Abend wollen die Franken ihre Anmeldung bei der EU-Kommission einreichen. Schaeffler tritt damit indirekt auch Spekulationen entgegen, die Übernahme nicht mehr ernsthaft zu verfolgen. Die Konkurrenz aus Frankreich horcht auf.

Die viertgrößte US-Fluggesellschaft Continental fliegt im dritten Quartal wieder in die roten Zahlen. Der Umsatz steigt um knapp neun Prozent. Doch die hohen Kerosinkosten fressen sich tief in die Bilanz.

Die Schaeffler-Gruppe macht sich den gefallenen Kurs der Continental-Aktie zunutze. Das fränkische Familienunternehmen kauft Aktien über den Markt und spart damit Geld beim Einstieg beim Autozulieferer. In den vergangenen Tagen hat Schaeffler knapp zwei Prozent an Continental zu Kursen von 59 bis 63 Euro gekauft.

Der neue Vorstandschef des Autozulieferers Continental, Neumann, schließt Werksschließungen für sein Unternehmen in Deutschland nicht aus. "Wir werden innerhalb der nächsten fünf Jahre 20 Prozent an Elektronik-Kapazität zu viel haben. Dafür suchen wir Lösungen mit den Werken", sagte er. Auch ein weiterer Stellenabbau sei möglich.

Continental-Vorstand Alan Hippe behält Kreisen zufolge mangels Alternativen das Finanzressort. Er übernehme allerdings nicht zum Oktober zusätzlich die Führung der Spezialschlauchsparte ContiTech, hieß es aus Unternehmenskreisen.

Der Automobilzulieferer Continental ist mit der Suche nach einem neuen Finanzvorstand einem Magazinbericht zufolge an seinem neuen Großaktionär gescheitert.

Der Einstieg von Schaeffler beim Autozulieferer Continental wird für den fränkischen Familienkonzern vorläufig teurer als gedacht. Mehr als 80 Prozent der Conti-Aktionäre haben das Schaeffler-Angebot angenommen. Die Franken zahlen dafür rund zehn Mrd. Euro. Mit einem Anteil von 90 Prozent liegt Schaefflers Anteil an Conti nun deutlich über den vereinbarten 49,9 Prozent. Das könnte Conti-Papiere unter Druck bringen.

Der weltgrößte Reifenhersteller Michelin hat Interesse an der Reifensparte von Continental. Sollte sich im Zuge der Übernahme von Conti durch die Schaeffler-Gruppe die Gelegenheit zum Kauf bieten, würde Michelin die mit großer Aufmerksamkeit prüfen, sagte der Chef des französischen Konzerns, Rollier.

Kaum ist die Schaeffler-Gruppe beim Autozulieferer Continental eingestiegen, wartet dieser nun mit einer Gewinnwarnung auf. Wegen der weltweit schleppenden Autonachfrage und den rasant gestiegenen Rohstoffkosten geht Conti nicht mehr davon aus, die für das Geschäftsjahr 2008 gesetzten Ziele zu erreichen.

Knapp zwei Wochen nach der Einigung mit dem Autozulieferer Continental kontrolliert der fränkische Familienkonzern Schaeffler nun 48,3 Prozent der Conti-Aktien. Insgesamt rund 40,3 Prozent der Aktien sind Schaeffler infolge seines öffentlichen Übernahmenangebots an die Conti-Aktionäre angedient worden. Schaeffler besaß bereits acht Prozent.