Dax

Die Deutsche Börse ändert nach heftiger Kritik von Händlern und Fondsmanagern die Regeln für die Zusammensetzung der wichtigsten deutschen Aktienindizes. Mit Wirkung zum 3. November wird der Leitfaden zur Berechnung von Dax, MDax oder SDax angepasst. Einzelwerte können damit binnen 48 Stunden aus dem Index fallen. Bald könnte der Dax nur noch 29 Titel enthalten.

Die Muskeln, die der Dax im Tagesverlauf zeigte erschlafften gegen Abend und der Index konnte nur noch ein vergleichsweise mageres Plus halten. Dabei gab es gleich zwei Banktitel als Lokomotiven, die sich aber gegen die schlechten Nachrichten aus den USA nicht ganz behaupten konnten.

Die Kurskapriolen der VW-Aktie führen am deutschen Aktienmarkt auch am Mittwoch zu erheblichen Verzerrungen. Nach dem Rekordplus vom Vortag rutscht das Papier deutlich ab. Das Papier des Autobauers hält den Leitindex trotz überaus freundlicher Vorgaben über weite Strecken im Minus. Dabei legen nur acht Dax-Werte weniger als zehn Prozent zu.

Angesichts der Kursentwicklung bei der Volkswagen-Aktie hat die Deutsche Börse jetzt doch eine außerordentliche Anpassung im Dax beschlossen. Die VW-Gewichtung soll ab Montag auf zehn Prozent zurückgesetzt werden. Zuletzt hatte VW eine Gewichtung von 27 Prozent. Mit der Anpassung ändert sich auch die Gewichtung der übrigen Dax-Werte.

Die Volkswagen-Aktie wirbelt die Börsenwelt kräftig durcheinander. Eine erneute Kursexplosion zog den Dax noch einmal elf Prozent nach oben. Das Tageshoch bei VW lag bei 1005 Euro. Volkswagen gehört damit erstmals zu den Top Ten der weltweit teuersten Firmen. Offenbar gab es immer noch Investoren, die zu jedem Preis VW kaufen mussten.

Die Wertentwicklungdes BNP-Deutschland Non Financials Protect-Zertifikat hängt von jenen 22 DAX-Werten ab, die nicht der Finanzbranche angehören.

Die VW-Hausse hat den deutschen Leitindex regelrecht ins Plus katapultiert. Die Aktie gewann zwischenzeitlich 200 Prozent. Der Titel war auch der einzige Dax-Gewinner. Analysten zufolge mussten Investoren, die auf sinkende Kurse gewettet haben, sich zu jedem Preis mit VW-Aktien eindecken. Ohne VW hätte es im Dax ein wahres Desaster gegeben, rechnen Händler vor.

Durch die Finanzkrise kann der Repower-Großaktionär Suzlon diesen nicht wie geplant unter seine Kontrolle bringen. Durch den scharenweisen Verkauf im TecDax verloren die Repower-Aktien 30 Prozent.

Die zunehmenden Anzeichen einer globalen Rezession werden den Dax nach Einschätzung von Analysten auch in der kommenden Woche ins Minus drücken. Trotz möglicher technischer Gegenbewegungen rechnen Börsianer nicht mit einer Trendwende.

Eine Welle von Gewinnwarnungen und schlechte Konjunkturdaten aus Großbritannien haben für heftige Kursverluste am Frankfurter Aktienmarkt gesorgt. Der Dax schloss allerdings weit von seinem Tagestief. Der Index war zwischenzeitlich auf auf den tiefsten Stand seit vier Jahren gefallen.