Eon

Der wegen der angekündigten Strompreiserhöhungen in der Kritik stehende Energiekonzern Eon hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres seinen Umsatz und Betriebsgewinn gesteigert. Der um Sondereinflüsse bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um zwölf Prozent auf 7,1 Milliarden Euro.

Hessens Wirtschaftsminister will die vier großen Energiekonzerne E.ON, RWE, Vattenfall und EnBw zerschlagen und sie zum Verkauf von Kraftwerken zwingen. Demnächst soll ein entsprechender Gesetzentwurf in den Bundesrat eingebracht werden. Vor zwei Wochen hatten E.ON, RWE und andere Stromanbieter angekündigt, zum Jahresende auf breiter Front die Preise zu erhöhen.

Der Energieriese weist Vorwürfe zurück, mit Konkurrenten Absprachen zur Marktabschottung getroffen zu haben. Die anklagenden Medien hatten sich dabei auf Angaben des Bundeskartellamtes berufen.

Strom wird teurer, kündigt Eon-Chef Bernotat an. Den Vorwurf, Verbraucher anzukassieren, lässt er nicht gelten. Schließlich könne jeder zwischen verschiedenen Anbietern wählen. Außerdem gibt er der Bundesregierung eine Mitverantwortung an dem steigenden Strompreis. Dieser bestehe zu einem Großteil aus staatlichen Lasten.

Wirtschaftsminister Glos hat seine Kritik an den großen Stromkonzernen erneuert. Für die geplanten Preiserhöhungen gebe es keine Rechtfertigung, die Begründung höherer Herstellungs- und Vertriebskosten ist nach Einschätzung des CSU-Politikers nicht nachvollziehbar. Die großen Energiekonzerne wollen die Preise zum 1. Januar um bis zu zehn Prozent erhöhen.

Wer vor drei Wochen auf Long-Hebelprodukte auf die E.ON-Aktie gesetzt hat, wird derzeit bereits deutliche Gewinne für sich verbuchen können.

Der deutsche Energieriese will künftig wesentlich mehr Daten zu seinen Kraftwerken in Deutschland veröffentlichen. Störungen in den Anlagen sollen binnen 30 Minuten bekannt gegeben werden. Zudem sollen die erwartete Produktion der Kraftwerke für ein Jahr im voraus und rückblickend Daten zur tatsächlich erzeugten Strommenge veröffentlicht werden.

Das Bundeskartellamt wird möglicherweise gegen die jüngst angekündigten Strompreiserhöhungen der Energiekonzerne Eon und RWE vorgehen. "Wir waren sehr verärgert und wollen das nicht einfach auf sich beruhen lassen", sagte eine Sprecherin der Bonner Behörde.

Nach den großen Energiekonzernen Eon und RWE wollen offenbar auch mehrere hundert kleinere Versorger die Strompreise zum Jahreswechsel anheben. Der Branchendienst Verivox rechnet laut einem Pressebericht damit, dass insgesamt rund 300 Versorger die Strompreise erhöhen. Eon weist unterdessen die Kritik an der anstehenden Preiserhöhung für Strom und Gas zurück.

Gewinnmitnahmen an der Wall Street haben die Kauflaune der deutschen Anleger endgültig verdorben. In der letzten Handelsstunde machten die Investoren Kasse und drückten den Dax um 0,9 Prozent auf 7.969 Zähler. Das Schlusslicht musste Siemens hoch halten, einzig E.ON, RWE und Bayer konnten ihr Plus verteidigen.