Erika Steinbach

Der Bund der Vertriebenen schaltet im Streit um Erika Steinbach auf stur. Notfalls werde ihr Sitz im Beirat der Stiftung "Flucht, Vertreibung, Versöhnung" im Gerichtssaal erstritten, erklärt Vizepräsident Knauer. Während Außenminister Westerwelle und CSU-Chef Seehofer im handfesten Clinch liegen, bleibt das Machtwort der Kanzlerin bisher aus.

Die Rolle der Vertriebenen-Präsidentin Erika Steinbach in der Bundesstiftung "Flucht, Vertreibung, Versöhnung" sorgt bereits länger für politischen Zündstoff.

Auch in der neuen Koalition bleibt die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, ein Stein des Anstoßes. Für die FDP ist die einstige Geigerin ein rotes Tuch, die CSU hingegen besteht auf ihr. Und der Bund der Vertriebenen will sich nicht festlegen. Vielleicht, vielleicht aber auch nicht, wird er Steinbach am Dienstag als Präsidentin der Stiftung "Flucht, Vertreibung, Versöhnung" nominieren.

Die schwarz-gelbe Koalition ist um ein Streitthema reicher. Der im Frühjahr nur notdürftig beigelegte Streit um die Vertriebenen-Chefin Erika Steinbach holt die Kanzlerin nun im Herbst wieder ein.

Außenminister Steinmeier gibt Vertriebenen-Präsidentin Erika Steinbach auch künftig keine Chance, in den Stiftungsrat des Zentrums gegen Vertreibung einzuziehen.

Erika Steinbach wird nicht dem Stiftungsrat des Vertriebenen-Zentrums angehören. Ihre Stelle im Stiftungsrat bleibt "demonstrativ" unbesetzt.

Erika Steinbach ist nur ein Symbol. Trotz zahlreicher Aussöhnungsgesten ist da immer noch ein Rest an gegenseitigem Misstrauen zwischen Deutschland und Polen.

Erika Steinbach läutete 1998 eine neue Ära beim Bund der Vertriebenen ein. Vehement kämpft sie für ein Zentrum gegen Vertreibungen und macht sich äußerst unbeliebt bei den Polen.

Vordergründig steht wieder einmal Vertriebenen-Präsidentin Erika Steinbach im Mittelpunkt der Kritik. Doch der erneut ausgebrochene Streit ist auch eine Chiffre für dahinter liegende Probleme.

Polens Regierungschef Donald Tusk bleibt bei seiner Ablehnung gegen eine Berufung von Vertriebenen-Präsidentin Erika Steinbach in den Stiftungsrat der geplanten Vertriebenen-Gedenkstätte.