Escada

Der um sein Überleben kämpfende Luxusmodekonzern Escada muss wegen des Verkaufs der Tochter Primera weitere Belastungen verkraften. Der zu erwartende Verkaufserlös werde deutlich unter dem Buchwert der Tochter liegen, so dass Wertberichtigungen auf den Escada-Anteil fällig würden, die das Konzernergebnis belasteten, teilte das Unternehmen in München mit.

Der Damenmodekonzern Escada ist nach Einschätzung von Vorstandschef Sälzer von der Insolvenz bedroht. Aktionäre, Anleihegläubiger und die Bank müssten gemeinsam zum Gelingen eines Finanzplans für Escada beitragen, sagte Sälzer bei der Hauptversammlung. Wenn eine Gruppe nicht mitmache, überlebe Escada nicht. Der Konzern ist bei Kunden in den letzten Jahren aus der Mode gekommen.

Escada-Chef Bruno Sälzer will den angeschlagenen Luxusmode-Hersteller bis Juli retten. "Die Restrukturierung wird gelingen, wenn alle Beteiligten ihren Sanierungsbeitrag leisten", sagte der Manager. Eine Finanzspritze soll im Sommer 30 Mio. Euro in die Kasse spülen.

Der größte deutsche Damenmode-Luxuskonzern Escada kämpft nach einem Verlust von 70 Mio. Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr um sein Überleben. Es bestehe ein Finanzierungsbedarf von 30 Mio. Euro in diesem Jahr, berichtete Finanzvorstand Schürholz.

Trotz der Wirtschaftskrise plant der Verluste schreibende Luxusmode-Konzern Escada kein zusätzliches Sparprogramm. "Die Neuausrichtung, die schon vor der Finanzkrise gestartet wurde, wird den Konzern wieder profitabel machen", sagte Vorstandschef Sälzer.

Die Flaute bei Luxusmode und der teure Konzernumbau haben den Damenmode-Konzern Escada tiefer in die roten Zahlen gedrückt. Der Verlust nach Steuern liegt im abgelaufenen Geschäftsjahr noch über dem Vorjahres-Fehlbetrag von 27,3 Mio. Euro. Neben den Belastungen aus dem Konzernumbau leidet das Unternehmen nach eigenen Angaben auch unter der Konjunkturschwäche, die für Konsumzurückhaltung sorge.

Der Modekonzern Escada rechnet im laufenden Jahr erneut mit tiefroten Zahlen. Im dritten Quartal habe sich die Umsatzsituation noch einmal verschlechtert. Das Label spürt die Konsumzurückhaltung.

Bei dem angeschlagenen Münchner Modekonzern Escada brechen offenbar neue Zeiten an. Investoren aus Deutschland verdrängen Rustam Aksenenko, bislang größter Einzelaktionär, auf den zweiten Platz.

Der ehemalige Vorstandschef von Hugo Boss, Sälzer, übernimmt zum 1. Juli das Ruder beim angeschlagenen Damenmodehersteller Escada. Der bisherige Vorstandschef Loubier nimmt seinen Hut. Die Familien der Tchibo-Eigentümer Herz wollen zur Hälfte eine Kapitalerhöhung zeichnen, die Escada insgesamt 50 Mio. Euro frisches Kapital bringen soll.

Eine Änderung der Mehrheitsverhältnisse bei Escada könnte auch Escada-Aufsichtsratchef Mingers den Job kosten. Mingers, erst seit Februar Chef des Escada-Kontrollgremiums, hat nach einem Zeitungsbericht auf der jüngsten Hauptversammlung "keine gute Figur" gemacht.