Georgien

Nach mehr als 200 Jahren militärischer Präsenz Russlands in Georgien schließt Moskau den letzten Stützpunkt in dem Kaukasusland. Parlamentspräsidentin Burdschanadse kündigte das Ende des Ausnahmezustands an.

Erstmals seit der gewaltsamen Niederschlagung der Demonstrationen in Georgien sind Oppositionsführer und Regierungsvertreter zusammengetroffen.

Anders als zunächst angekündigt wird der Ausnahmezustand in Georgien nicht in den nächsten Tagen aufgehoben. Nach einem Beschluss des Parlaments bleibt er bis zum 22. November bestehen.

"Diejenigen Gegenkräfte, die sich als pro-westlich bezeichnen, dürfen zwar nun einen ersten Teilerfolg feiern. Aber an Vertrauenswürdigkeit hat Georgien eingebüßt", so die "Westfälischen Nachrichten". Kritik kommt auch von anderen Seiten.

Seit dem Zusammenbruch des Kommunismus im Ostblock Anfang der 90er Jahre ist die Geschichte Georgiens von Protestbewegungen gekennzeichnet.

Georgiens Präsident Saakaschwili setzt nach der Verhängung des Ausnahmezustandes überraschend vorgezogene Präsidentenwahlen für den 5. Januar 2008 an.

Als Antwort auf die Proteste friedlicher Demonstranten in der georgischen Hauptstadt hat Präsident Michail Saakaschwili den Ausnahmezustand über das ganze Land verhängt.

Georgien will sich im UN-Sicherheitsrat für einen Abzug der russischen Truppen an der Grenze zu Abchasien einsetzen. Nach einem Zwischenfall in der neutralen Zone des Grenzgebietes wurden die Streitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.

Als Alternative zur Versorgung Europas mit Energie aus Russland haben Litauen Polen, Georgien, Aserbaidschan und die Ukraine beschlossen, eine Öl-Pipeline vom Schwarzen Meer zur Ostsee zu bauen. Wirtschaftsexperten vermuten, dass das Projekt eher politisch als ökonomisch motiviert ist, um eine Alternative zu russischem Öl zu bekommen.

Seit einem Jahr blockiert Russland den Handel mit Georgien. Trotzdem wächst die Wirtschaft des Landes. Denn Präsident Saakaschwili setzt auf eine Anbindung an den Westen.