Gewerkschaften

Das Stammwerk von Bahlsen in Barsinghausen bei Hannover ist vor der Schließung bewahrt worden. Das Management konnte sich mit der Gewerkschaft auf einen neuen Tarifvertrag einigen. Im Gegenzug zu Lohnzugeständnissen garantiert das Unternehmen den Erhalt von 434 Vollzeitarbeitsplätzen.

Die Gewerkschaft Verdi will sich gegen die angedrohte Schließung von Telekom-Call-Centern wehren. Im "öffentlichen Konflikt" will die Gewerkschaft, laut Verdi-Vorstandsmitglied Schröder, das Konzept "zu Fall bringen". Im Zweifelsfall auch mit einem Arbeitskampf.

IG-Metall-Chef Huber will in der kommenden Tarifrunde Erhöhungen von 6,5 Prozent durchsetzen. Er erlebe in den Betrieben "sehr hohe Erwartungen". Die Forderung der EZB nach moderaten Lohnabschlüssen lehnt der Gewerkschafter ab.

Die Gewerkschaft Verdi wirft der Deutschen Telekom vor, die Arbeitnehmervertreter beim geplanten weiteren Konzernumbau umgehen zu wollen. Bundesvorstand Schröder sieht eine Vertragsverletzung durch die Telekom. Der "Geist des Betriebsverfassungsgesetzes, der auf Verständigung ausgerichtet ist", werde durch diese Vorgehen ausgehebelt.

Die Gewerkschaft Verdi geht juristisch gegen die Handelskette Aldi Nord vor. Wegen Behinderung der Betriebsratsarbeit sei Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Essen gestellt worden, sagte ein Gewerkschaftssprecher.

Beim Lebensmitteldiscounter Aldi soll es Bestechung der Gewerkschaften gegeben haben. Die Betriebsrats-Organisation AUB soll von dem Unternehmen 350.000 Euro bekommen haben. Als Gegenleistung habe die arbeitgeberfreundliche Gewerkschaft Front gegen Verdi gemacht. Diese hat gegen die Handelskette Anzeige erstattet.

Mit verbindlichen Spielregeln für Tarifkonflikte will die Lufthansa Streiks in Zukunft schwieriger machen. Der Vorstoß traf bei den Arbeitnehmerorganisationen auf wenig Gegenliebe.

Knapp zwei Wochen nach dem Ende des Tarifkonflikts zwischen der Lufthansa und der Gewerkschaft Verdi hat das Boden- und Kabinenpersonal dem Lohnabschluss zugestimmt. 51 Prozent der Verdi-Mitglieder bei der Lufthansa billigten das Tarifergebnis. Notwendig für die Zustimmung zum Tarifvertrag waren die Stimmen von 25 Prozent der Mitglieder.

Aufatmen bei der Lufthansa: Der Streik der Piloten bei der Tochter Cityline ist um 12 Uhr zu Ende gegangen. Insgesamt sind durch den Ausstand 500 Flüge ausgefallen. Der Flugbetrieb soll sich im Laufe des Nachmittags normalisieren. Cockpit verlangt von der Lufthansa "zeitnah" ein neues Angebot. Eine genaue Frist wird von der Gewerkschaft jedoch nicht genannt.

Im Streit mit ihren Gewerkschaften hat die Lufthansa den Gesetzgeber um Hilfe gerufen. "Wir appellieren an die Politik, einen gesetzlichen Rahmen zu schaffen, der die Konkurrenz von Gewerkschaften innerhalb eines Unternehmens regelt", sagte ein Sprecher. Unterdessen geht der Streik von Cockpit weiter, am Freitag werden voraussichtlich 140 von 170 Flüge ausfallen.