Gewerkschaften

Im Tarifstreit der Lokführer mit der Deutschen Bahn wird die Zeit knapp, neue Streiks im Oktober abzuwenden. Die Gewerkschaften Transnet und GDBA erklärten die Zusammenarbeit mit der Lokführergewerkschaft GDL für gescheitert. Die Kooperation war unter den Schlichtern Kurt Biedenkopf und Heiner Geißler vereinbart worden.

Die Verhandlungen über ein neues Tarifabkommen zwischen General Motors und der US- Automobilarbeitergewerkschaft UAW werden fortgesetzt. Die Gewerkschaft hatte GM für die Endphase der Gespräche als Verhandlungspartner und als mögliches Streikziel ausgewählt.

Der Streit zwischen MAN und der IG Metall um die Zukunft der Bus-Sparte Neoman ist beigelegt. Der Konzern wird die Fertigung von Stadtbussen von Salzgitter nach Polen verlagern. Als Ausgleich wird in Salzgitter die Lkw-Fertigung ausgebaut.

Die Verhandlungen zwischen Management und Gewerkschaft über die Zukunft der ertragsschwachen Bussparte von MAN sind ohne Ergebnis vertagt worden. Die IG Metall sprach von "verhärteten Fronten".

Am Donnerstag kehren die Deutsche Bahn und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer an den Verhandlungstisch zurück. Bis Ende September soll eine Lösung gefunden werden, bis dahin soll es keine Streiks geben.

Die Einführung eines Mindestlohns in der Post-Branche verzögert sich offenbar. Gegen die von der Gewerkschaft Verdi angestrebte Allgemeinverbindlichkeit der vergangenen Woche ausgehandelten Mindestlöhne komme Widerstand sowohl aus dem Arbeitgeberlager als auch aus dem Wirtschaftsministerium.

Kaum ist der Streit um die Sparte T-Service beendet, droht eine neue Auseinandersetzung zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Telekom. Zankapfel ist nun die Sparte T-Systems. Verdi fürchtet, dass dort zahlreiche Stellen ausgelagert werden sollen und lässt vorsorglich die Muskeln spielen.

Für den Großteil der Beschäftigten der deutschen Postbranche gibt es künftig einen Mindestlohn. Die Hauptkonkurrenten der Deutschen Post sind von der Vereinbarung allerdings nicht betroffen. Die Gewerkschaft Verdi ruft deshalb nach der Politik und fordert, dass der Tarifvertrag schnell für allgemeinverbindlich erklärt wird.

Mit der Fusion der Versorger Suez und Gaz de France schmiedet Frankreich einen neuen Energie-Riesen. Während Ministerpräsident Fillon den Schritt verteidigt, kündigen die Gewerkschaften Widerstand an. Besonderes Augenmerk richten die deutschen Konzerne Eon und RWE auf das neue Unternehmen, könnte daraus doch ein mächtiger Konkurrent erwachsen.

Die Gewerkschaften kritisieren, dass das herrschende System, das maßgeblich noch von dem früheren Diktator Pinochet geprägt sei, die Reichen reicher und die Armen ärmer mache.