Gewerkschaften

Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber droht Gewerkschaften und Mitarbeitern angesichts der Urabstimmung über einen Streik indirekt mit Stellenabbau. In einem Brief an die Mitarbeiter bezeichnete Mayrhuber die Tarifauseinandersetzung als "völlig überflüssig und kontraproduktiv" und als "gegebenenfalls sogar gefährlich". Nur profitable Arbeitsplätze seien sicher.

Siemens und die IG Metall haben sich im Streit um den geplanten Stellenabbau im Konzern aufeinander zubewegt. Vertreter der Gewerkschaft, des Gesamtbetriebsrats (GBR) und der Unternehmensleitung hätten sich auf Grundlagen für das weitere Vorgehen geeinigt, teilt die IG Metall mit. Unter anderem soll der Konzern auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten.

Im Tarifstreit der deutschen Bankenbranche erhöhen die Gewerkschaften den Druck. In Frankfurt gehen nach Gewerkschaftsangaben immerhin rund 600 Banker auf die Straßen, um für eine Erhöhung der Tarife zu demonstrieren.

Der Autozulieferer lehnt das Übernahmeangebot der Schaeffler Gruppe ab. "Die opportunistische Offerte spiegelt den wahren Wert des Unternehmens nicht annähernd wider", teilte der Konzern mit. Schaeffler habe sich zudem auf rechtswidrige Weise angeschlichen. Die Gewerkschaft IG BCE wirft dem Management vor, keine Vorsorge gegen feindliche Übernahmeversuche getroffen zu haben.

Im Tarifstreit bei der Lufthansa hat die Urabstimmung über Streiks begonnen. Das Ergebnis der Abstimmung wird die Gewerkschaft Verdi am 25. Juli bekanntgeben. Für einen Streik muss die Zustimmung bei mindestens 75 Prozent liegen. Dies gilt als sehr wahrscheinlich.

Den Siemens-Beschäftigten stehen bis Ende August schlechte Nachrichten ins Haus. Die von den Entlassungen betroffenen Mitarbeiter sollen bis dahin schriftlich informiert werden. Die Gewerkschaften des Konzerns wollen sich bis Ende Juli über ihre gemeinsame Linie abstimmen. Die Arbeitnehmervertreter haben bereits Widerstand angekündigt.

Mit einer Einigung beenden Gewerkschafter und Arbeitgeber den längsten Tarifkonflikt in der Geschichte des deutschen Einzelhandels. Der Flächentarifvertrag in der Branche ist damit gerettet.

Nach dem Scheitern der Tarifgespräche für Boden- und Kabinenpersonal bei der Lufthansa will die Gewerkschaft Verdi am Montag mit der Urabstimmung über einen Streik beginnen. Die Abstimmung werde etwa zehn Tage dauern, sagte Verdi-Verhandlungsführer Erhard Ott. Damit wären bereits Ende Juli oder Anfang August, also noch in der Ferienzeit, Streiks möglich.

Umweltschützer, Gewerkschafter und die Welthungerhilfe reagierten enttäuscht auf den G8-Gipfel. Auch die Grünen und die FDP sprachen von "mageren Ergebnissen".

Im Tarifkonflikt bei der Lufthansa hat das Unternehmen ein höheres Angebot vorgelegt, einen möglichen Streik zunächst aber noch nicht abwenden können. In der vierten Verhandlungsrunde bot Personalvorstand Lauer der Gewerkschaft Verdi an, die Gehälter der 50.000 Beschäftigten am Boden und in der Kabine in zwei Schritten um insgesamt 6,7 Prozent zu erhöhen.