Hauptversammlungen

Bei der außerordentlichen Hauptversammlung in München erreichte der Bund mit seinem Anteil von 47,3 Prozent an der Hypo Real Estate die Mehrheit der anwesenden Stimmen und kann damit die geplante Kapitalerhöhung durchbringen. null

Der Einstieg des Staates bei der angeschlagenen Commerzbank ist perfekt. Nach zweitägiger Debatte und teils harscher Kritik billigten die Aktionäre des Dax-Konzerns bei der Hauptversammlung am Wochenende in Frankfurt die dafür nötige Kapitalerhöhung mit 97,7 Prozent Zustimmung.

Die Commerzbank setzt die Debatte über den Einstieg des Staates fort. Die Abstimmung war wegen einer langer Rednerliste aufgebrachter Aktionäre bei der gestrigen Hauptversammlung vertagt worden. Zuvor hatte Vorstandschef Martin Blessing den Kauf der angeschlagenen Dresdner Bank verteidigt und für den Einstieg des Staates geworben.

Der streitbare TUI-Großaktionär Fredriksen ist mit seinem Antrag auf Abwahl von Aufsichtsratschef Krumnow auf der Hauptversammlung des Reisekonzerns erneut unterlegen. In einer weitgehend überraschend sachlichen Debatte hatte TUI-Chef Frenzel zuvor seinen Kurs gegen die Kritiker verteidigt.

Porsche-Chef Wiedeking will sich durch die jüngsten Angriffe von Aufsichtsratsmitglied Pich nicht aus dem Tritt bringen lassen. Bei seiner ersten Begegnung mit Pich nach dessen Demontageversuch reagierte Wiedeking auf der Hauptversammlung der VW-Tochter Audi betont gelassen. Porsche-Betriebsratschef Hück reagierte dagegen gereizt.

Die HSH Nordbank hat ihre Hauptversammlung verschoben, auf der die dringend benötigte Kapitalerhöhung von drei Mrd. Euro beschlossen werden soll. Hintergrund sei eine Feststellungsklage des Finanzinvestors JC Flowers. Die Hauptversammlung soll nun am 20. Mai zusammenkommen, fünf Tage später als zunächst geplant.

Der Telekomkonzern hat die Pläne zum Konzernumbau konkretisiert. Die geplante Zusammenlegung von Mobilfunk und Festnetzgeschäft soll noch dieses Jahr durch eine außerordentliche Hauptversammlung absegnet werden. Kündigungen soll es nicht geben, dafür aber Änderungen auf Managementebene.

Der umstrittene Chef der angeschlagenen US-Großbank Bank of America, Ken Lewis, muss seine zusätzliche Aufgabe als Chairman abgeben. Während einer teilweise stürmischen Hauptversammlung der Bank of America beschlossen die Aktionäre mit knapper Mehrheit, Lewis den Posten als Chairman zu entziehen.

Die Aktionäre des belgisch-niederländischen Finanzkonzerns Fortis haben dem Teilverkauf des in Schieflage geratenen Instituts an die französische Großbank BNP Paribas in der ersten von zwei Hauptversammlung zugestimmt.

Der Damenmodekonzern Escada ist nach Einschätzung von Vorstandschef Sälzer von der Insolvenz bedroht. Aktionäre, Anleihegläubiger und die Bank müssten gemeinsam zum Gelingen eines Finanzplans für Escada beitragen, sagte Sälzer bei der Hauptversammlung. Wenn eine Gruppe nicht mitmache, überlebe Escada nicht. Der Konzern ist bei Kunden in den letzten Jahren aus der Mode gekommen.