Hedgefonds

Die Deutsche Börse geht auf ihre kritischen Aktionäre zu. Der Frankfurter Börsenkonzern will sich selbst in der Möglichkeit beschneiden, größere Zukäufe in Zukunft über eigene Aktien ohne die vorherige Zustimmung ihrer Anteilseigner zu finanzieren. Hintergrund ist die Kritik wichtiger Aktionäre an der geplanten Übernahme der US-Optionsbörse ISE. Vor allem der US-Hedgefonds Atticus hatte die Börse scharf angegriffen.

Der US-Hedgefonds Atticus hat sich gegen die Übernahme-Pläne der Deutschen Börse für die amerikanische Derivatebörse ISE gestellt. Der Fonds, der gut elf Prozent an der Deutschen Börse hält, zeigte sich in einem Brief an Vorstand und Aufsichtsrat "sehr verärgert über die Transaktion". Die Deutsche Börse hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, sie wolle die ISE für 2,8 Milliarden Dollar in bar kaufen.

Die deutschen Autohersteller sollten sich nach Ansicht von Volkswagen-Betriebsratschef Osterloh an ihren Zulieferfirmen beteiligen, um deren Übernahme durch Finanzinvestoren zu verhindern. Viele Zulieferfirmen stünden auf der Einkaufsliste von Hedgefonds, was die Kontrolle der Autobauer über ihre Zulieferer gefährde.

Auch der teuerste Finanzkonzern der Welt fürchtet zum Ziel von Hedgefonds und der Forderung nach einer Zerschlagung zu werden. Topmanager der Bank dringen der "FT" zufolge daher darauf, die Beziehungen zu institutionellen Anlegern zu verbessern und Aktionären den Wert des integrierten Finanzkonzerns zu verdeutlichen.

Die Bundesbank hält es für möglich, dass Hedge-Fonds in Deutschland schon bald ganze Kreditinstitute übernehmen. Solche Übernahmen könnten zu erheblichen Risiken im Finanzsystem führen, sagte Bundesbank-Vorstand Meister im Interview mit dem "Spiegel". Meister bekräftigte die Forderung der Bundesregierung nach internationalen Regeln für die Branche.

Der deutsche Aktienmarkt lässt sich nach drei Handelstagen mit steigenden Kursen zum Wochenausklang erst einmal etwas hängen. "Eine Konsolidierung ist wünschenswert und auch gesund", betonte ein Börsianer. Wie oft an eher ruhigen Börsentagen treiben vor allem Gerüchte die Kurse an. Für Aufregung sorgt am Freitag ein möglicher Einstieg eines Hedgefonds bei der Deutschen Post.

Politik bestimmt die Wall Street, das ist kein Geheimnis. Ganz erstaunlich ist aber, mit welchen Summen die Wall Street ihrerseits Politik macht. Ein Blick in die Spenden-Abrechnungen der Präsidentschafts-Kandidaten zeigt, für wen Finanzgrößen in New York und Connecticut - da sitzen viele Hedgefonds - tief in die Tasche gegriffen haben.

Die Citigroup hat die Hedge-Fonds-Firma Old Lane und damit auch deren an der Wall Street hoch angesehenen Chef Vikram S. Pandit (50) eingekauft.

Die zu einem großen Teil aus Hedgefonds bestehenden Techem-Aktionäre haben den Expansionsplänen des Energiekostenablesers eine Abfuhr erteilt. Der Vorstand scheiterte auf der Hauptversammlung in Frankfurt mit dem Antrag, das Kapital um bis zu 50 Prozent erhöhen und Wandelanleihen im Volumen bis zu 700 Mio. Euro ausgeben zu dürfen.

Das Derivate Forum hat aktuelle Zahlen zum Zertifikate Handel veröffentlicht. Bei den Basiswerten der Anlagezertifikate dominierten einzelne Aktienwerte. Einen Achtungserfolg konnten Hedgefonds-Zertifikate verbuchen.