Hugo Boss AG

Der Modehersteller Hugo Boss hat im ersten Quartal dieses Jahres die Kaufzurückhaltung der Verbraucher zu spüren bekommen. Vor allem das Geschäft in Europa lief unbefriedigend.

Trotz der Wirtschaftskrise plant der Verluste schreibende Luxusmode-Konzern Escada kein zusätzliches Sparprogramm. "Die Neuausrichtung, die schon vor der Finanzkrise gestartet wurde, wird den Konzern wieder profitabel machen", sagte Vorstandschef Sälzer.

Der Modehersteller Hugo Boss strickt an einem Umbau seiner Strukturen und wird dabei voraussichtlich Stellen streichen. "Wir planen eine Neuorganisation", sagte ein Sprecher im schwäbischen Metzingen. Ziel sei, das Wachstum des Unternehmens im Ausland präziser zu steuern, das der neue Vorstandschef Lahrs vorantreiben will.

Der ehemalige Vorstandschef von Hugo Boss, Sälzer, übernimmt zum 1. Juli das Ruder beim angeschlagenen Damenmodehersteller Escada. Der bisherige Vorstandschef Loubier nimmt seinen Hut. Die Familien der Tchibo-Eigentümer Herz wollen zur Hälfte eine Kapitalerhöhung zeichnen, die Escada insgesamt 50 Mio. Euro frisches Kapital bringen soll.

Nach dem Ende der Führungskrise bei Hugo Boss räumt der Eigentümer Fehler ein. "Wir hätten sicherlich einiges anders machen können", sagt der Deutschland-Chef des Finanzinvestors Permira, Rockenhäuser.

Claus-Dietrich Lahrs wird neuer Chef bei Hugo Boss. Das hat der Aufsichtsrat des Unternehmens beschlossen. Der 44-Jährige solle den Vorstandsvorsitz möglichst zum 1. August übernehmen, teilte das Unternehmen in Metzingen mit. Derzeit ist Lahrs noch Geschäftsführer von Christian Dior Couture.

Der hohe Wechselkurs des Euro bremst das Geschäft. Im ersten Quartal legten die Umsätze lediglich um zwei Prozent zu. Auch beim Ergebnis musste Hugo Boss Federn lassen, da der Wechsel im Management viel Geld kostete. Das Ebit schrumpfte um fünf Prozent. Analysten hatten damit gerechnet, dass die Abfindungszahlung für Ex-Boss Bruno Sälzer das Ergebnis belasten wird.

Bei Hugo Boss sieht man die Zukunft nicht unbedingt rosarot, aber auch nicht schwarz. Im laufenden Geschäftsjahr wird sich das Wachstum abschwächen. Dennoch soll der Umsatz um sechs bis acht Prozent wachsen. Ein neuer Vorstand wird weiter gesucht.

Der Mode-Konzern Hugo Boss steuert in unsichere Gewässer. Um den Großinvestor Permira zu erfreuen wird in diesem Jahr eine Sonderdividende gezahlt. Zudem will das Unternehmen Zukäufe realisieren.

Bei Hugo Boss hat sich Mehrheitseigner Permira im Streit um die Ausschüttungspolitik des Unternehmens endgültig durchgesetzt. Die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr soll kräftig um 22 Prozent steigen. Zusätzlich ist eine Sonderausschüttung fünf Euro vorgesehen.