Hypo Real Estate

Beim angeschlagenen Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) sind nach einem Zeitungsbericht Geschäfte in Milliardenhöhe getätigt worden, die nicht in der Bilanz auftauchen. Diese seien zum Teil hochspekulativ gewesen. Die Politik ist entsetzt. "Wir stecken in höllischen Verträgen", sagt der CDU-Bundestags-Abgeordnete Fromme.

Der US-Finanzinvestor J. C. Flowers will nicht um jeden Preis seine Beteiligung an der Hypo Real Estate (HRE) verkaufen. "Unsere Präferenz ist, unser Engagement bei der Hypo Real Estate weiterzuführen", sagte Christopher Flowers. Im Falle eines Ausstieges verlange er knapp drei Euro pro Aktie.

Die Opposition im Bundestag verlangt von der Bundesregierung Aufklärung über die Vorgänge bei der Hypo Real Estate. Die Linke will sogar einen Untersuchungsausschuss einsetzen.

Das Enteignungsgesetz für angeschlagene Banken kann am Mittwoch wie geplant vom Kabinett auf den Weg gebracht werden. Das Gesetz könnte in letzter Konsequenz zur Enteignung des angeschlagenen Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate führen, sieht aber zuvor einen Vorrang vor anderen Möglichkeiten für eine staatliche Kontrolle vor.

In der CDU herrscht Uneinigkeit über das weitere Vorgehen im Fall der Hypo Real Estate. Die Stimmen mehren sich gegen eine Enteignung der Bank. Doch den Konkurs will man im bürgerlichen Lager auf keinen Fall riskieren.

Zur Rettung der Hypo Real Estate (HRE) hat sich die Bundesregierung erstmals mit dem US-Großaktionär Flowers an einen Tisch gesetzt. Bei dem Gespräch wurden die gegenseitigen Positionen vorgestellt und erörtert. Konkrete Ergebnisse wurden nicht bekannt. Am Freitag gibt es dazu ein Spitzentreffen bei Kanzlerin Merkel.

Der angeschlagene Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate bekommt weitere staatliche Garantien in Höhe von zehn Mrd. Euro aus dem Bankenrettungsfonds SoFFin. Insgesamt sind der HRE damit 102 Mrd. Euro an Kapitalhilfen und Garantien gewährt worden. Wie es heißt, sind die Gespräche über weitere Maßnahmen noch nicht abgeschlossen.

Der staatliche Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) will am Donnerstag mit dem Hypo Real Estate-Großinvestor J.C. Flowers über die Rettung des angeschlagenen Immobilienfinanzierers verhandeln. Damit wird eine Verhandlungslösung mit dem US-Investor wahrscheinlicher. Flowers hält knapp 25 Prozent der HRE-Anteile.

Die angeschlagene Immobilienbank Hypo Real Estate, HRE, soll drastisch schrumpfen. Das wahrscheinlichste Szenario sei, den Finanzkonzern zu einer rein deutschen Pfandbriefbank umzubauen, berichtet "Der Spiegel". Dazu müssten aber Papiere im Wert von bis zu 250 Mrd. Euro abgewickelt oder umgelagert werden.

Die Enteignung der Altaktionäre zur Verstaatlichung der Hypo Real Estate (HRE) ist nach den Worten von Bundesjustizministerin Zypries eine von zwei Möglichkeiten zur Rettung des Instituts. Die SPD-Politikerin brachte zusätzliche spezifische Verhaltensregeln für Banken ins Gespräch. Eine Entscheidung müsse schnell fallen.