Infineon

Der deutsche Aktienmarkt ist am Donnerstag nicht vom Fleck gekommen. Angeführt von Technologiewerten wie Infineon oder SAP gaben die Kurse auf dem deutschen Parkett leicht nach. Weder die Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank noch aktuelle Konjunkturdaten in den USA treiben den Dax in die eine oder andere Richtung.

Der Chiphersteller Infineon sieht sich trotz eines schwachen Marktumfelds bei seiner Restrukturierung auf der Zielgeraden. "Wir werden die Sanierung noch in diesem Jahr abschließen und vor Sondereffekten die Gewinnschwelle erreichen", kündigte Vorstandschef Wolfgang Ziebart an.

Der Halbleiterkonzern Infineon entwickelt einen Mobilfunkchip für den US-Handyriesen Motorola und dringt damit in die Hochburg seines Konkurrenten Freescale ein. Der US-Handybauer hat einen Auftrag für Transceiver für Handys der dritten Generation (3G) an das Münchener Unternehmen vergeben.

Der Halbleiterkonzern Infineon hat den Preis und das Emissionsvolumen für den Verkauf von Qimonda-Aktienzertifikaten, das Volumen der Aktienleihe sowie die Konditionen für die Umtauschanleihe festgelegt. Es wurden 25 Millionen ADS (American Depositary Shares) am Markt platziert. Der Infineon-Anteil an seiner Speicherchiptochter reduziert sich damit auf 78,6 Prozent.

Der ehemalige Infineon-Chef Schumacher hat einen neuen Job: Mehr als drei Jahre nach seinem Rauswurf übernimmt er wieder einen Führungsjob in der Chip-Industrie und wird Präsident und Vorstandsvorsitzender eines chinesischen Halbleiter-Herstellers.

Der Halbleiterkonzern will seinen Anteil an seiner Speicherchip-Tochter Qimonda weiter reduzieren. Dazu will Infineon Anteilsscheine über American Depositary Shares bis zu knapp 29 Mio. Papiere anbieten. Zudem plant der Mutterkonzern eine Wandelanleihe mit dreijähriger Laufzeit. Bei erfolgreicher Plazierung aller Papiere reduziert Infineon seinen Anteil an Qimonda von derzeit 86 Prozent auf dann 72,5 Prozent.

Vorstandschef Ziebart will auch dann Zukäufe ins Auge fassen, wenn in nächster Zeit keine Qimonda-Pakete verkauft werden. "Wir verfügen über ausreichend Kreditlinien", so Ziebart. "Wir wollen zu den Konsolidierern und nicht zu den Konsolidierten gehören." Wichtig seien die Kundenbeziehungen, die durch eine Übernahme entständen.

Der deutsche Aktienmarkt ist am Donnerstag von der Nervosität der Anleger dominiert worden. Nach einer starken Eröffnung rutschte der Dax vor der Leitzinsentscheidung der EZB klar ins Minus, konnte sich jedoch nach der Entscheidung, den Zins bei vier Prozent zu belassen, wieder ins Plus retten. Kräftig im Plus notiert vor allem die Aktie von Infineon nach einer Reihe positiver Analystenkommentar.

Der Infineon-Aktienkurs reagierte auf die Heraufstufung des Kursziels von 13 auf 14,50 Euro mit einem Kursanstieg von mehr als zwei Prozent.

Der Halbleiterkonzern Infineon übernimmt das Handy-Chip-Geschäft des US-Herstellers LSI für rund 330 Mio. Euro. Damit sichert sich das Unternehmen einen wichtigen Zugang zum koreanischen Handyhersteller Samsung, dem größten Kunden der LSI-Sparte. Durch die Akquisition des Handychip-Geschäfts erwartet Infineon einen "deutlich positiven Beitrag" beim Betriebsergebnis.