Infineon

Bei der hochdefizitären Infineon-Tochter Qimonda hat der angekündigte Stellenabbau begonnen. Im Werk Dresden werden 600 Mitarbeiter ihre Stellen verlieren. Betroffen sind besonders die Verwaltung und Entwicklung am Standort.

Der russische Mischkonzern Sistema hat Interesse an dem Chiphersteller Infineon bekundet. "Für uns ist Infineon ein sehr interessantes Ziel - vor allem der Bereich Forschung und Entwicklung", sagte Vorstandschef Gontscharuk. Spekulationen zufolge hat Sistema bereits den Infineon-Aufsichtsrat kontaktiert. Infineon äußerte sich dazu nicht.

Die kriselnde Tochter des Chipherstellers Infineon, Qimonda, will in die Produktion von Solarzellen einsteigen. Zusammen mit einem Münchner Unternehmen soll dazu ein Joint Venture gegründet werden. Das Sorgenkind von Infineon will seinen Produktpalette erweitern und einen stabilen Umsatzbringer gewinnen.

Der Halbleiter-Hersteller Infineon wird immer stärker durch die Speicherchip-Tochter Qimonda belastet. Auch im zweiten Quartal werden wegen dem defizitären Chip-Geschäft rote Zahlen geschrieben und der Konzern wird Abschreibungen vornehmen müssen. Doch auch der Verkauf von Qimonda kommt nicht voran, denn niemand will sich die Finger verbrennen.

Der Halbleiterkonzern hat im zweiten Quartal auch ohne die Verluste seiner Tochter Qimonda und die Milliardenabschreibung auf sie einen Gewinnrückgang verbucht. Der Überschuss aus dem fortgeführten Geschäft schrumpfte verglichen mit dem Vorquartal ohne Qimonda auf 19 Mio. Euro.

Infineon hat die Hoffnung auf eine rasche Erholung seiner Speicherchiptochter Qimonda aufgegeben und wertet seinen Anteil um eine Milliarde Euro ab. Die Infineon-Spitze hat sich darauf verständigt, den Anteil von rund 77,5 Prozent an Qimonda aus der Kernbilanz von Infineon zu nehmen und künftig als "nicht-fortgeführtes Geschäft" zu deklarieren.

Der Halbleiterkonzern Infineon hat sich zu einem tiefen Schnitt entschlossen. Die verlustreiche Speicherchiptochter Qimonda soll die Kernbilanz des Konzerns nicht länger belasten. Hohe Abschreibungen sind die Folge.

Wegen schwächer als erwarteter Umsätze will der US-Chiphersteller Advanced Micro Devices zehn Prozent seiner Stellen streichen. Die trüben Aussichten reißen auch die Aktien der Branchenkollegen, wie Infineon, ins Minus.

Teile des Aufsichtsrats des Halbleiterkonzerns Infineon machen offenbar gegen Vorstandschef Ziebart mobil. Einige Kontrolleure um Aufsichtsratsratschef Kley trügen sich mit dem Gedanken, einen Nachfolger zu suchen, verlautete aus Unternehmenskreisen. Kley hatte den Vorstand auf der Hauptversammlung wegen der unbefriedigenden Zahlen öffentlich unter Druck gesetzt.

Wer nach dem Kurssturz der Infineon-Aktie auf einen kurzfristigen Rebound des Aktienkurses spekulieren möchte, könnte dies mit Long-Hebelprodukten tun.