Investitionen

Deutschland hat als Investitionsstandort von US-Unternehmen den Spitzenplatz in Europa erobert und ist damit erstmals an der Region Osteuropa vorbeigezogen. "Deutschland wird jetzt in der Krise als Nummer eins gesehen", heißt es in der Studie der Amerikanischen Handelskammer. Immerhin ein Drittel der befragten Firmen will 2009 die Investitionen erhöhen.

Das Kabinett beschließt das größte Konjunkturpaket seit Bestehen der Bundesrepublik. Es sieht Hilfen gegen die Wirtschaftskrise in Höhe von 50 Milliarden Euro vor. Das Paket basiert im Wesentlichen auf zwei Säulen: Investitionen in Gebäudesanierung, Straßen und Schienen und eine Entlastung der Bürger bei Steuern und Abgaben.

Der halbstaatliche brasilianische Öl-Multi Petrobras plant in den kommenden fünf Jahren Investitionen in Höhe von fast 175 Mrd. US-Dollar. Trotz Finanzkrise sind nach Medienberichten allein für 2009 Investitionen von 28,6 Mrd. Dollar vorgesehen.

Angesichts des russisch-ukrainischen Gasstreits drängt der Chef des Essener Energiekonzerns RWE erneut auf Investitionen in die Atomkraft in Deutschland.

Die im zweiten Konjunkturpaket beschlossenen Steuererleichterungen sollen im Juli rückwirkend in Kraft treten. Die Große Koalition ist voll des Lobes für ihre Steuer- und Abgabensenkungen sowie Investitionen im Umfang von 50 Milliarden Euro. Das Paket könne "so etwas wie den Kompass liefern, der uns durch diese Krise führen kann".

Nun wird Bundeswirtschaftsminister Glos doch noch als Krisenmanager aktiv, um Investitionen zu beschleunigen, will er den Naturschutz einschränken.

Ungeachtet der jüngsten Absatzeinbrüche auf den weltweiten Automärkten hat sich Daimler-Chef Zetsche für das laufende Jahr vorsichtig optimistisch gegeben. Trotz des enormen Drucks, der wegen der weltweit sinkenden Verkaufszahlen auf der Branche laste, gehe Daimler mit "gemäßigter Zuversicht" ins neue Jahr. Die Investitionen sollen auf bisherigem Niveau gehalten werden.

Die CDU spricht sich für umfangreiche Kredithilfen an Unternehmen, staatliche Investitionen sowie Steuer- und Abgabensenkungen aus. Die Maßnahmen sollen in das Konjunkturpaket II einfließen, das Union und SPD beschließen wollen. Die CSU macht deutlich, dass sie hinter der gesamten "Erfurter Erklärung " der Schwesterpartei steht.

Angesichts der internationalen Finanzmarktkrise will der chinesische Staatsfonds China Investment Corp. vorerst auf größere Investitionen zu verzichten. "Zur Zeit ist Bargeld Trumpf und wir werden uns weitestgehend mit Investitionen zurückhalten", sagte der CIC-Vizechef Zhang Hongli in einem Interview. CIC passe seine Aktivitäten seit September der aktuellen Situation an.

Die Große Koalition will das zweite Konjunkturpaket schnell unter Dach und Fach bringen. Es beinhaltet Investitionen in die Infrastruktur, Konsumanreize und Entlastungen für die Bürger sowie zusätzliche Mittel für Kurzarbeit und Qualifizierungsmaßnahmen. Das Paket ist auf zwei Jahre ausgelegt und hat einen Umfang von rund 50 Milliarden Euro.