Irak

Ein Irak-Krieg würde nach Einschätzung von Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) die Risiken für die Bundeswehrsoldaten in Afghanistan erhöhen. Im Kriegsfall seien "zusätzliche Aktivitäten terroristischer Gruppen nicht auszuschließen ".

Ein Krieg der USA gegen den Irak ist wahrscheinlicher geworden. Das irakische Waffendossier sei völlig unzureichend, sagte der amerikanische Außenminister Colin Powell. Die "fortgesetzte Missachtung und Verachtung der internationalen Gemeinschaft " habe den Tag näher gebracht, an dem der Irak "die Konsequenzen tragen" müsse, so Powell.

Die USA haben die Einigung der irakischen Opposition auf eine Strategie nach einem Sturz des amtierenden irakischen Präsidenten Saddam überschwänglich begrüßt.

Die UN-Kontrolleure im Irak nahmen am Dienstag die Universität von Bagdad unter die Lupe. Russland sprach sich gegen eine Vorverurteilung des irakischen Rüstungsberichts aus.

US-Außenminister Powell hat erstmals eine Einschätzung des irakischen Rüstungsberichts seitens der USA durchblicken lassen. "Es gibt Probleme mit der Erklärung", sagte Powell. Er fühle sich in der Skepsis gegenüber Bagdad bestätigt. Eventuelle Unregelmäßigkeiten in dem Bericht sind aus Sicht der USA ein Kriegsgrund.

Die Bundeswehr ist Kuwait zum Kampf gegen den internationalen Terrorismus eingesetzt und soll sich nicht an einem Krieg gegen den Irak beteiligen.

Verteidigungsminister Struck hat den in Kuweit und Afrika aktiven deutschen Soldaten versichert: Ihr Einsatz bleibt auf den Anti-Terrorkampf beschränkt. Er bekräftigte, zwischen Bagdad und El-Kaida gebe es keine Verbindung.

Washington drückt in der Irak-Frage aufs Tempo. Möglicherweise wird sich US-Präsident Bush bereits kommende Woche zumirakischen Waffendossier äußern. Das berichteten US-Medien. Irak beschwerte sich unterdessen bei der UNO über Kuweit, das der amerikanischen und britischen Luftwaffe die Verletztung der irakischen Lufthoheit ermögliche.

Die Kriegsvorbereitungen werden massiver: Großbritannien will angeblich im kommenden Monat damit beginnen, Tausende von Soldaten in die Golfregion zu entsenden. Der "Countdown für den Krieg" gegen den Irak habe begonnen.

Die Bundeswehr soll die Waffeninspektoren im Irak auf Wunsch der UN mit unbemannten Aufklärungsdrohnen unterstützen. Die USA fordern inzwischen nach Medieninformationen weitere militärische Hilfe durch Deutschland.