Die Konkurrenz riesiger Verbrauchermärkte auf der grünen Wiese brauchen alteingesessene Ladenbetreiber wohl nicht mehr lange fürchten. Der Wettbewerb kehrt zurück in die Fußgängerzonen. Der Discounter-Riese Aldi kündigt einen Strategiewechsel an.
Warum war die gekaufte Butter ranzig und wie sehr war sie verdorben? Das wollte eine Kundin von Aldi Nord wissen. Doch der Discounter mauert, schickt statt Informationen Geschenke. Erst spät rückt der Konzern den Prüfbericht heraus - ein kluger Schachzug.
Schlecker geht 2012 pleite. Was folgt, ist ein gnadenloser Ausverkauf und die Jagd auf die Kunden der Drogeriekette. Vor allem Supermärkte und Discounter rüsten sich. Aber heute steht fest: Sie haben das Nachsehen, Profiteure sind andere.
Der Einzelhändler Rewe beklagt den erbitterten Kampf in der Branche. Was Kunden freut, grämt das Unternehmen. Eine weitere Herausforderung ist der Onlinehandel. Hier soll ein früherer Fehler unbedingt vermieden werden.
Im Supermarkt kosten Plastiktüten ein paar Cent. Das sollte genauso sein, wenn man eine Hose oder einen Pullover kauft, empfiehlt das Umweltbundesamt. Der Handel verweist darauf, dass Kunden schon viel Tütenmüll vermeiden.
Frisches Obst und Gemüse oder auch die Milch per Post: Der Onlinehändler Amazon will mit seinem Lieferservice "Amazon Fresh" den deutschen Lebensmittelmarkt erobern. Dabei handelt es sich um ein nicht ganz unriskantes Vorhaben.
Für Amazon ist Deutschland der zweitwichtigste Markt. Nun will sich der Onlinehändler in der Bundesrepublik auf neues Terrain begeben. Lukrativ erscheint dem Konzern dabei der Einstieg in den Lebensmittelmarkt.
Die Gurke grade, die Kartoffel perfekt und das Obst ohne Flecken - so sollen die Früchte nach dem Willen der EU in den Handel kommen. Doch die Mehrheit der Kunden würde auch zugreifen, wenn Obst oder Gemüse kleine Mängel aufwiesen - und billiger wären.
Der Einzelhandel mit Lebensmitteln liegt in immer weniger Händen. Vier große Handelsgruppen kommen zusammen bereits auf insgesamt 85 Prozent Marktanteil- ein Prozess der Konzentration, den Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts mit Argwohn betrachtet.
Im Pferdefleischskandal schieben sich Schlachter, Produzenten, Händler und die Politik gegenseitig die Schuld zu. Dagegen gibt es jetzt einen "Aktionsplan" mit Ideen für einen besseren Lebensmittelmarkt. Ein Gesetz, das die Lasagne wieder pferdefrei macht, ist darin nicht angekündigt. Von Christoph Herwartz