Moskau

Die EU und Russland haben sich auf die Entsendung von 200 EU-Beobachtern bis spätestens 1. Oktober nach Georgien geeinigt. Bis dahin will Moskau seinen Truppenabzug aus dem georgischen Kerngebiet abgeschlossen haben.

Das Lächeln von EU-Ratspräsident Sarkozy und Kremlchef Medwedew nach strammen vier Stunden Verhandlungen zum Kaukasuskonflikt sprach Bände. Die Fortschritte in dem von gegenseitigen Drohungen geprägten Konflikt waren klar und deutlich.

Nach den Waffeneinkäufen in Moskau vertieft Venezuela seine militärischen Kontakte zu Russland. Im November wollen beide Länder ein gemeinsames Manöver in Südamerika durchführen.

US-Außenministerin Rice und ihr polnischer Kollege Sikorski unterzeichnen das Abkommen über die Stationierung des US-Raketenabwehrschildes. Moskau reagiert prompt und spricht von einem eigenen Abwehrsystem.

Nicaragua hat die staatliche Eigenständigkeit der abtrünnigen georgischen Provinzen Abchasien und Südossetien anerkannt. Er unterstütze Moskau, so Präsident Ortega.

Russlands Präsident Medwedew attackiert scharf den georgischen Präsidenten Saakaschwili. Dieser existiere für Russland nicht. Versöhnlicheres kommt von Ministerpräsident Putin.

Die Europäische Union hat die Quadratur des Kreises geschafft: Die Beschlüsse ihres Sondergipfels zur Kaukasus-Krise stellen sowohl die Regierung in Moskau wie auch das Weiße Haus zufrieden.

Als Reaktion auf den Einmarsch in Georgien droht die EU Russland mit konkreten Maßnahmen. Es werde keine weiteren Verhandlungen über das geplante Partnerschafts- und Kooperationsabkommen zwischen der EU und Russland geben, falls Moskau nicht seine Truppen wie vereinbart aus Georgien abziehe, sagt EU-Kommissionspräsident Barroso.

Der staatliche russische Gaskonzern Gazprom wird von diesem Dienstag an seine Lieferungen nach Deutschland bis voraussichtlich Donnerstag einschränken. Der Grund seien Wartungsarbeiten, teilte das Unternehmen in Moskau mit.

Während die EU in Brüssel darüber beriet, ob sie Russland mit Sanktionen drohen soll, war in Moskau das Thema Nummer der russische Regierungschef Putin als Tierbändiger.