Mit dem neuen Anti-Geldwäsche-Register sollen eigentlich Hintermänner verschachtelter Firmenkonstruktionen sichtbar werden. Laut Finanzministerium machen Behörden davon allerdings nur wenig Gebrauch. Scheitert das Projekt nach nur sechs Monaten?
Im Frühjahr 2016 sorgt die Anwaltskanzlei Mossack Fonseca in Panama für Schlagzeilen: Sie soll Dutzenden Politikern und Prominenten mit Briefkastenfirmen geholfen haben, ihr Vermögen zu verstecken. Nun schließt die Kanzlei wegen "irreparabler Schäden".
In Panama hat die Kanzlei Mossack Fonseca bei dem Obersten Gericht Verfassungsbeschwerden eingereicht. Der Vorwurf: Die Ermittlungen im Zusammenhang mit den "Panama Papers" würden auf gestohlenen Informationen beruhen und seien deswegen illegal.
Der Brexit ermöglicht der EU, Verfahrenswege neu anzugehen, bei denen vor allem die Briten ihr Veto eingelegt hatten. Dazu gehören auch Vorschläge gegen Briefkastenfirmen. Auch wenn die Briten noch dabei sind, verliert ihre Stimme dramatisch an Gewicht.
Die Deutschen sollen künftig die Herkunft ihres Vermögens nachweisen. Wer nicht sagen kann, wo sein Geld herkommt, bekommt Ärger mit dem Finanzamt. So will es zumindest die SPD. Steuerbetrügern soll so das Handwerk gelegt werden.
Mossack Fonseca steht seit der Enthüllung der belastenden Daten aus den "Panama Papers" über ausländische Briefkastenfirmen massiv unter Druck. Nun reagiert die panamaische Anwaltskanzlei. Sie will drei ihrer Büros dicht machen - aus strategischen Gründen.
Die Berichte über Hunderttausende Briefkastenfirmen haben die globale Finanzwelt erschüttert. Nun sind die Informationen frei im Internet. Jeder soll sich in den Datenmengen ein Bild der Geschäfte von Firmen, Stiftungen und Treuhandfonds machen können.
Bereits zum zweiten Mal durchsucht die Polizei ein Büro der Kanzlei Mossack Fonseca. Ermittler stoßen auf tütenweise vernichtete Dokumente. Die Kanzlei erklärt, dabei handele es sich um Material, das fürs Altpapier bestimmt sei.
Wegen seiner mutmaßlichen Verwicklung in Offshore-Geschäfte legt der spanische Minister für Industrie, Energie und Tourismus seine politischen Ämter nieder. Der 58-jährige Soria tritt damit auch als Abgeordneter und als Präsident der PP auf den Kanaren zurück.
Die neu gegründete panamaische Staatsanwaltschaft für organisierte Kriminalität lässt sich viel Zeit, den Geschehnissen bei Mossack Fonseca auf den Grund zu gehen: Eine ganze Woche nach den Enthüllungen durchsuchen Ermittler die Zentrale in Panama.
Wirbeln die "Panama Papers" nun auch die deutsche Politik auf? Wie der "Spiegel" berichtet, soll der Auslandschef der von Finanzminister Schäuble beaufsichtigten Bundesdruckerei über Mossack Fonseca mindestens zwei Briefkastenfirmen betrieben haben.
Die Kanzlei Mossack Fonseca sieht nichts Anrüchiges in ihrem Geschäft. In El Salvador schaut sich dennoch die Polizei in der Kanzlei um. Der Präsident des Landes kann derweil nicht verstehen, weshalb Panama als "Steueroase" eingestuft werden soll.
Die "Panama Papers" rücken das lateinamerikanische Land in die Nähe von Steuerbetrug und Geldwäsche. Präsident Varela findet das unerhört und kündigt eine Untersuchung an. Einen Teilhaber von Mossack Fonseca bezeichnet er als seinen Freund.
In den "Panama Papers" finden sich etliche Personen, die mit internationalen Sanktionen belegt sind. Mit Hilfe der Kanzlei Mossack Fonseca konnten sie trotzdem Geschäfte machen. Einige davon sind direkt mit dem syrischen Machthaber Assad verwandt.