Lange sieht die Lage in Libyen hoffnungslos aus. Die Truppen von Regierung und dem Rebellen General Haftar bekämpfen sich zwar, aber die Oberhand gewinnt niemand. Doch nun gibt es plötzlich eine neue Chance auf ein Ende der Gewalt.
Vor der Küste Libyens geht wieder ein Boot mit Migranten unter - Dutzende Menschen sterben. Ihre verzweifelte Lage hat auch mit dem Chaos in dem nordafrikanischen Land zu tun, wo nun General Haftar immerhin eine kleine gute Nachricht für die Menschen verkündet.
Libyen befindet sich seit dem Sturz von Machthaber Muammar Gadaffi 2011 im Bürgerkrieg. In den letzten Monaten gewinnt der Konflikt an Brisanz: Angesichts der Türkei auf der einen Seite sowie Russland und Ägypten auf der anderen, warnen die Vereinten Nationen vor einem Stellvertreterkrieg.
Eine stabile Regierung in Libyen ist für die EU wichtiger als es auf den ersten Blick scheint. Denn das aktuelle Chaos bedroht Europa gleich mehrfach. Die Einigung bei der Libyen-Konferenz lässt hoffen, verlangt aber große Zugeständnisse der Beteiligten. Von Frauke Niemeyer
In Libyen herrscht seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Chaos. Nun treffen sich die Konfliktparteien und ihre wichtigsten Entscheidungsträger in Berlin. Es soll ein Weg zum innerlibyschen Frieden gefunden werden. Aber wer hat hier überhaupt welche Interessen? Ein Überblick.
Der Sturz des langjährigen libyschen Machthabers al-Gaddafi ist mittlerweile neun Jahre her. Seitdem kommt das Land nicht zur Ruhe. In Berlin wollen alle beteiligten Akteure nun einen Weg aus dem Bürgerkrieg finden. Das dürfte ein kompliziertes Unterfangen werden, wie eine Chronik des Konflikts zeigt.
Seit acht Jahren versinkt Libyen im Chaos. Inzwischen tummeln sich auf dem Schlachtfeld dort offenbar auch russische Söldner. Sie gehören der berüchtigten Wagner-Truppe eines Putin-Vertrauten an - und sind kampferfahren aus den Kriegen in Syrien und der Ukraine. Von Gudula Hörr
Der Machtkampf in Libyen spitzt sich zu. Der abtrünnige General Haftar greift offenbar nun auch das Stadtzentrum der Hauptstadt Tripolis an. In der Nacht werden sieben Explosionen gemeldet. Zwei Menschen sterben, weitere werden verletzt.
Mit ihrer jüngsten Offensive will die selbsternannte "Libysche Nationalarmee" die Hauptstadt Tripolis erobern. Aus den Kämpfen zwischen verfeindeten Milizen ist längst ein Stellvertreterkrieg geworden. Von Mirco Keilberth, Tunis
Der abtrünnige General Haftar bereitet seine Truppen auf die Eroberung von Tripolis vor. Libyens Staatsoberhaupt Al-Sarradsch will die Hauptstadt nicht kampflos den Rebellen überlassen und kündigt Widerstand an. Unterstützung erhält der Ministerpräsident von den G7-Staaten.
Die Angriffe auf die libysche Hauptstadt Tripolis bringen die Drähte der internationalen Krisendiplomatie zum Glühen. Nach einer Dringlichkeitssitzung im UN-Sicherheitsrat sind sich die Großmächte einig. Eine militärische Intervention muss General Haftar wohl nicht fürchten.
Seit Jahren tobt in Libyen ein Bürgerkrieg - nun könnte dieser in eine entscheidende Phase treten. Der Anführer der Rebellen ruft zum Vormarsch auf die Hauptstadt Tripolis auf, wo ausgerechnet jetzt UN-Generalsekretär Guterres weilt.
270 Menschen starben, als 1988 eine Bombe ein Flugzeug über der schottischen Ortschaft Lockerbie zerriss. Nun gehen die Behörden einer Spur nach Deutschland nach. Im Zentrum steht die Staatssicherheit der DDR.
Kanadas Regierung wankt: Premierminister Trudeau soll seine Justizministerin gedrängt haben, Korruptionsvorwürfe gegen einen der größten Baukonzerne des Landes zu vertuschen: Die krummen Geschäfte mit Gaddafi gefährden seine Wiederwahl. Von Hannes Vogel
Der Vorwurf ist brisant: Ein kanadischer Baukonzern soll zu Zeiten Gaddafis Vertreter Libyens bestochen haben, um an lukrative Aufträge zu gelangen. Der Vorgang holt nun auch Kanadas Premierminister Trudeau ein. Denn er soll die Aufklärung im eigenen Land behindern.
Seit einer Wochen toben im Süden der libyschen Hauptstadt Tripolis neue Kämpfe. Trotz der vereinbarten Waffenruhe fallen den Gefechten rivalisierender Milizen mehr als 100 Menschen zum Opfer. Libyens Regierung ruft nach Hilfe.