Pakistan

US-Präsident Bush hat einen herben Rückschlag in seinem Kampf gegen den Terror hinnehmen müssen: Seit sechs Jahren mit Milliarden US-Dollar gefüttert hat der pakistanische Präsident Musharraf den Ausnahmezustand ausgerufen, die Parlamentswahlen gekippt und hunderte Oppositionelle verhaften lassen – alles nur, um seine von mehreren Seiten bedrohte Macht zu sichern.

Für US-Präsident George W. Bush droht die Krise Pakistans zum "absoluten Alptraum-Szenario" zu werden, kommentierte die "Washington Post". Schließlich sei der islamische Staat Atommacht und in wachsendem Maße Hochburg und Basis islamistischer und terroristischer Organisationen.

Der pakistanische Machthaber Pervez Musharraf hält sich für einen natürlichen Anführer, den das Schicksal dazu auserkoren hat, sein Land zu retten.

Pakistans Präsident Musharraf hat den Ausnahmezustand verhängt. Zudem soll die Verbreitung von Nachrichten gestoppt worden sein. Die anhaltende Gewalt nährt seit Tagen die Sorge, Musharraf könnte den Ausnahmezustand oder das Kriegsrecht verhängen. Die frühere Ministerpräsidentin Bhutto, die ihn politisch herausfordert, ist aus Sicherheitsgründen nach Dubai "gereist".

Zwei Wochen nach ihrer Rückkehr aus dem Exil hat Oppositionsführerin Bhutto Pakistan vorübergehend wieder verlassen. Grund für die Reise ist die unsichere politische Lage.

Beobachter befürchten, der Machthaber könnte den Ausnahmezustand ausrufen, sollten die Richter ihm den Wahlsieg im Nachhinein streitig machen.

Unter massiven Sicherheitsvorkehrungen hat die frühere pakistanische Ministerpräsidentin Benazir Bhutto das Grab ihres Vaters besucht. In ihrem kleinen Heimatdorf jubelten ihr tausende Anhänger zu.

Bei einem Bombenanschlag im Südwesten Pakistans sind mindestens sieben Menschen getötet und sechs weitere verletzt worden. Der Sprengsatz explodierte an einem Busbahnhof.

Pakistans Ex-Ministerpräsidentin Bhutto wird es nach dem verheerenden Anschlag schwer haben im Wahlkampf. Dennoch gibt sie sich kämpferisch.

Mindestens 130 Menschen sind in Karachi bei einem Selbstmordattentat auf die aus dem Exil zurückgekehrte frühere Premierministerin Bhutto getötet worden. Bei einem der blutigsten Anschläge in der pakistanischen Geschichte wurden zudem etwa 550 Menschen verletzt.