Prism

Datenschützer haben es befürchtet, Experten vermutet, Verschwörungstheoretiker beschworen: Das Fernmeldegeheimnis existiert nicht, die Geheimdienste haben auf alles Zugriff. Die Frage, die dieser Tage von allen anderen immer wieder gestellt wird, ist: Warum betrifft uns das eigentlich? Von Roland Peters

• NSA forscht Deutschland aus "Wir sind mitten im Cyberkrieg"
• Verwanzte EU-Büros So umfassend späht die NSA in Deutschland

Das Handy der Kanzlerin darf als sicher gelten, nicht aber die übrige Kommunikation in Deutschland. Die Überwachung geht jedoch nicht nur vom US-Geheimdienst NSA aus: Derzeit entwickelt die EU ein Kontrollsystem, "das dem NSA-Programm PRISM in nichts nachstehen dürfte, wenn es eines Tages implementiert wird", sagt der Sicherheitsexperte Günther Weiße im Interview mit n-tv.de.

• Suche nach politischem Asyl Snowden zieht Antrag in Moskau zurück

Die Odyssee des Staatsfeindes wird immer mysteriöser: Der Enthüller des US-Spähprogramms Prism, Edward Snowden, will angeblich von Moskau Richtung Kuba fliegen - von dort soll es weiter nach Ecuador gehen. Doch ein Flugzeug, mit dem er mitfliegen soll, hebt offenbar ohne Snowden ab. Journalisten an Bord wundern sich: Wo steckt der Whistleblower?

• Welche Daten zapften die Briten ab? Bundesregierung will Infos über "Tempora"

Der Enthüller des US-Spähprogramms Prism, Snowden, beantragt Asyl in Ecuador. Laut Wikileaks ist er bereits auf dem Weg in seine neue Heimat - fraglich, ob das stimmt. Die USA annullieren Snowdens Pass.

Während seiner spektakulären Flucht rund um die Welt erreicht der Prism-Enthüller Edward Snowden Moskau. Von Hongkong kommend möchte er weiter nach Lateinamerika reisen. Die US-Regierung fordert seine Auslieferung. Bei seiner Flucht bekommt er Hilfe von Wikileaks-Experten.

• Nach Skandal um "Prism" und "Tempora" Nutzer verwenden alternative Suchmaschinen
• Neue Enthüllungen von Edward Snowden "Briten sind schlimmer als Amerikaner"
• Kampf gegen Cyber-Attacken "BND hat Nachholbedarf"

Die USA und Großbritannien spionieren die Internet- und Telefonkommunikation von Millionen Menschen aus - angeblich mithilfe großer Suchmaschinen. Obwohl die Konzerne behaupten, nicht mit den Behörden zu kooperieren, löst der Skandal einen Ansturm auf alternative Suchmaschinen aus.

Die amerikanische Justiz macht ernst: Edward Snowden, der Enthüller des Überwachungsprogramms "Prism", wird offiziell der Spionage beschuldigt. Die Polizei in Hong Kong, dem letzten bekannten Aufenthaltsort Snowdens, soll die Vollstreckung des Haftbefehls übernehmen.

Der Besuch von US-Präsident Obama in Berlin kommt zu einem denkbar schwierigen Zeitpunkt: Das aufgedeckte Spionageprogramm "PRISM" und die Drohnen-Strategie belasten das Verhältnis mit Deutschland, vom einst auch in Berlin umjubelten Hoffnungsträger ist ein zuweilen grimmiger Kriegspräsident übrig geblieben. Entsprechend gebremst ist nun die Euphorie. Von Sebastian Schöbel

Gegen die Spähaktionen der NSA mit ihrem geheimen Überwachungsprogramm Prism nehmen sich die Bemühungen des BND zur Abwehr von Cyber-Attacken bisher eher kümmerlich aus. Deshalb sind sich Regierung, Sicherheitskreise und Opposition auch ausnahmsweise einig und fordern den Ausbau der Internet-Überwachung.

Heimlich sammelt der US-Nachrichtendienst Daten. Im Visier hat er die Kunden großer Internetanbieter. Wie stark die Deutschen davon betroffen sind, bleibt zunächst unklar. Nun fordert Außenminister Westerwelle die USA auf, Klarheit zu schaffen.