Rot-Rot-Grün

Die Grünen erobern sich in der Sonntagsfrage einen Prozentpunkt zurück, allerdings verliert der Wunsch-Koalitionspartner SPD gleichzeitig einen Punkt. Die Situation ist typisch für die vergangenen Monate.

Lange haben sie sich bitten lassen, doch jetzt bekennt sich auch die Spitze der Thüringer Grünen klar zu einer rot-rot-grünen Regierung. Landessprecher Lauinger will nach 24 Jahren CDU am Kabinettstisch "einen Politikwechsel wagen".

Thüringens SPD steht vor einer historischen Regierungskoalition mit den Grünen und der Linken. Doch auf Bundesebene verhallt der Paukenschlag schnell. Führende Sozialdemokraten bescheinigen der Linken vor allem "mangelnde Stabilität".

Die SPD-Führung in Thüringen will einen Regierungswechsel zu Rot-Rot-Grün. Sie gibt eine Koalitionsempfehlung für Linke und Grüne und damit gegen die CDU ab. Darüber muss nun die SPD-Basis in einer Mitgliederbefragung entscheiden. Bei einem positiven Votum könnte Thüringen den ersten Linkspartei-Ministerpräsidenten stellen.

• Video SPD-Spitze votiert für Rot-Rot-Grün

Gute Nachrichten für alle Stromverbraucher: Die Ökostrom-Förderkosten schlagen 2015 weniger stark zu Buche. Doch die Grünen warnen: Wegen der schwarz-roten Industrierabatte könnten sie 2016 wieder steigen.

• Überschuss angehäuft Die Ökostrom-Umlage sinkt

Regenwurm ist nicht gleich Regenwurm: lang, kurz, dick, dünn, braun, rot, grün - in deutschen Böden kreuchen die unterschiedlichsten Arten. Forscher aus Görllitz machen jetzt erstmals "Inventur" und stoßen dabei auch auf ziemlich ausgefallene Exemplare.

Ein Paukenschlag: Im Streit um den Nürburgring wirft Brüssel dem Land Rheinland-Pfalz Fehlverhalten vor. Mit seinen gewaltigen Subventionen habe es gegen EU-Recht verstoßen. Nicht nur Rot-Grün in Mainz gerät nun unter Druck.

Diktatur Ja, Unrechtsstaat Nein - Gregor Gysi liefert eine gewagte Definition der Deutschen Demokratischen Republik. Das zeigt einmal mehr: Der Linken-Fraktionschef war, ist und bleibt ein Anwalt der DDR. Ein Kommentar von Hubertus Volmer

• Pressestimmen "Geschichtsklitterung schlimmster Sorte"
• Streit um Einordnung der DDR Gysi lehnt Begriff "Unrechtsstaat" ab

Gregor Gysi will die DDR nicht als Unrechtsstaat bezeichnen. Da seine Partei in Thüringen mitregieren darf und die Koalitionspartner auf die Formulierung bestehen, betont der Linksfraktionschef, dass ihm das alles so wichtig dann auch wieder nicht sei.

• Gysi: DDR war kein Unrechtsstaat "Geschichtsklitterung schlimmster Sorte"

In Thüringen könnte die Linkspartei mit Bodo Ramelow erstmals einen Ministerpräsidenten stellen. Doch die SPD quält sich mit der rot-rot-grünen Option, weil Ramelow von Stasi-Leuten umgeben ist. Vor allem einer gilt als untragbar. Von Wolfram Weimer