SAP

Mit der Euphorie am deutschen Aktienmarkt ist es wohl erst einmal vorbei. In der kommenden Woche dürften sich Börsianer auf die Berichtssaison in den USA konzentrieren. Den Prognosen zufolge sind dabei nur noch gedämpfte Gewinnsteigerungen zu erwarten. Die deutsche Bilanzsaison eröffnet am Freitag SAP.

SAP-Mitgründer Tschira wird künftig nicht mehr im Aufsichtsrat des Walldorfer Software-Konzerns vertreten sein. Tschiras Mandat endet mit der Hauptversammlung am 10. Mai und wird nicht erneuert. Eine weitere Amtszeit passe nicht zu Tschiras Lebensplanung, sagte ein SAP-Sprecher.

Die Zuversicht kehrt an den deutschen Aktienmarkt zurück. Unterstützt von positiven Konjunkturdaten aus den USA und Europa lugte der Dax sogar für einen kurzen Moment über die Marke von 6900 Punkten. Einziger Tagesverlierer war SAP nach dem überraschenden Abtritt des Konzern-Kronprinzen Shai Agassi.

Rauf, runter, rauf, runter, … heute geht's erstmal wieder rauf. Die deutschen Standardwerte verspüren am Donnerstag nach den Verlusten vom Vortag wieder Aufwind. Fragen wir nicht warum, freuen wir uns erst einmal über ein Wiedersehen. Im Blick steht SAP, nachdem Technologievorstand und Kronprinz Shai Agassi seinen Rücktritt angekündigt hat. Die Titel gehören zu den wenigen Verlierern.

SAP-Vorstand Agassi tritt zurück. SAP teilte mit, Agassi verlasse das Unternehmen zum 1. April im gegenseitigen Einvernehmen. Vertriebsvorstand Apotheker werde Vize von Vorstandschef Kagermann. Nachdem Kagermann gebeten hatte, länger an der Unternehmensspitze zu bleiben, sollte Agassi erst einmal Vize werden und später Kagermanns Nachfolger. So lange wollte der 37-Jährige aber nicht warten. Kagermann bleibt nun bis 2009 am Ruder.

Der Softwarekonzern SAP will sich gegen die vom US-Konkurrenten Oracle erhobenen Vorwürfe der Industriespionage zur Wehr setzen. SAP werde die Vorgänge nicht weiter kommentieren, sondern nur klar machen, dass der Konzern sich aggressiv gegen die von Oracle in der Klageschrift getroffenen Behauptungen wehren wird, teilte der Konzern mit. Oracle und SAP liefern sich seit Jahren einen erbitterten Wettbewerb.

Der US-Softwareriese Oracle hat seinen deutschen Konkurrenten SAP wegen Rechtsverletzungen in den USA verklagt. SAP habe tausende unter Urheberrechtsschutz stehende Software-Produkte und anderes vertrauliches Material gestohlen, hieß es in der am Donnerstag eingereichten Klage.

Der SAP-Konkurrent Oracle hat vor allem wegen starker Verkäufe neuer Softwareanwendungen im Quartal Gewinn und Umsatz stärker gesteigert als erwartet. Angaben der Finanzchefin Safra Catz zufolge ist das Wachstum so hoch gewesen wie seit mehr als fünf Jahren nicht mehr.

Der US-Finanzinvestor Silver Lake lässt sich einem Magazinbericht zufolge bei dem Plan eines Einstiegs bei SAP von der Absage der drei Firmengründer nicht beirren. Vertreter von Silver Lake wollten Mitte März in Heidelberg Verhandlungen über den Kauf eines SAP-Aktienpaketes führen, berichtete die "Wirtschaftswoche".

Der Kurs der SAP-Aktie ist nach einem Magazinbericht über einen möglichen Einstieg eines US-Finanzinvestors um bis zu fünf Prozent gestiegen. Die "Wirtschaftswoche" berichtete unter Berufung auf Unternehmenskreise, die Beteiligungsgesellschaft Silver Lake bereite ein Angebot für einen Teil der SAP-Aktien vor.